Mainz-Bingen

Eisweinernte 2024: Winzer trotzen dem Klimawandel in Rheinhessen!

Die Weinernte des Jahrgangs 2024 in Deutschland hat am 15. Januar 2025 einen besonderen Erfolg gefeiert. Winzer aus verschiedenen Regionen ernteten Eisweine von hoher Qualität, darunter ein Silvaner aus Rheinhessen, Riesling-Eiswein und Gutedel aus dem badischen Markgräflerland. Eiswein wird ausschließlich bei Temperaturen von mindestens -7 Grad Celsius geerntet, wenn die Trauben gefroren sind.

Die Trauben müssen direkt nach der Ernte gekeltert werden, um die hohe Konzentration an Inhaltsstoffen und den edlen Geschmack zu bewahren. Allerdings wird die Erzeugung von Eiswein zunehmend durch den Klimawandel gefährdet. In den letzten Jahren war es oft nur an einer einzigen Nacht im Jahr möglich, Eisweintrauben zu ernten.mainzund.de berichtet, dass es für den Jahrgang 2024 in Rheinland-Pfalz lediglich 42 Hektar für die Eisweinlese gab.

Herausforderungen des Weinbaus

Ein weiterer Aspekt, der die Weinproduktion beeinflusst, sind die wetterbedingten Herausforderungen. Der nasse Sommer 2024 führte in vielen Weinbergen zu massivem Pilzbefall. Winzer wie Martin Koch, der Piwi-Reben – also pilzwiderstandsfähige Neuzüchtungen – anbaut, konnten jedoch von ihrer Robustheit profitieren. Diese Rebsorten benötigen bis zu 80% weniger Pflanzenschutzmittel und erforderten in diesem Jahr nur zwei bis drei Spritzungen, im Gegensatz zu zehn bis zwölf bei traditionellen Sorten.

Die Piwi-Reben umfassen auch neue Sorten wie Souvignier Gris, die sich als vielversprechend für die Eisweinproduktion erweisen. Experten prognostizieren, dass diese pilzwiderstandsfähigen Sorten in den kommenden Jahren an Bedeutung gewinnen werden. Momentan liegt ihr Anteil an der deutschen Rebfläche bei etwa 3%, könnte jedoch in zehn Jahren auf 5-15% anwachsen. Winzer Koch plant, das Interesse an diesen Sorten zu fördern und deren geschmackliche Qualitäten hervorzuheben.tagesschau.de

Der Einfluss des Klimawandels

Der Klimawandel hat nicht nur Einfluss auf die Eisweinproduktion, sondern verändert auch die gesamte Weinbaulandschaft. Extremwetterlagen wie Spätfröste, Hitzeperioden und Starkregen gefährden die Reben und verschieben die Traubenreife bis Ende September.landwirtschaft.de In früheren Jahrzehnten reiften die Trauben noch bis Ende Oktober. Der kontinuierliche Temperaturanstieg verlängert die Vegetationsperiode und erhöht gleichzeitig das Risiko für Schäden durch Frost.

Zur Bekämpfung von Frostschäden setzen Winzer auf unterschiedliche Maßnahmen, darunter Heizkerzen und Frostschutzberegnung. Diese Techniken sind jedoch kostspielig und erfordern ein gut ausgebautes Bewässerungssystem. Gleichzeitig bedeutet die Zunahme von Starkregen und längeren Sommerregen, dass die Wahrscheinlichkeit von Mehltaubefall, der die Ernte gefährdet, steigt.

In Anbetracht dieser Herausforderungen stellen die neuen, pilzwiderstandsfähigen Rebsorten eine vielversprechende Lösung dar. Sie bieten nicht nur einen effizienten Ansatz zur Bekämpfung von Krankheiten, sondern ermöglichen auch eine Anpassung an die sich verändernden klimatischen Bedingungen in der Weinproduktion.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
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