Der Verein „Ärzte für die Westpfalz“ hat eine neue Initiative gestartet, um Medizinstudierenden die Möglichkeit zu bieten, ein deutschsprachiges Medizinstudium in Ungarn zu absolvieren. Bereits seit dem Wintersemester 2023/24 ermöglicht der Verein den Zugang zu Studienplätzen an der Universität Pécs und nun auch an der Universität Budapest. Dadurch wird ein wichtiger Schritt unternommen, um dem Hausärztemangel in der Region Westpfalz entgegenzuwirken. Die Bewerbungsfrist für das Wintersemester 2025/2026 endet am 28. Februar.
Wie rheinpfalz.de berichtet, können sich Studieninteressierte mit einem Bezug zur Westpfalz oder zum Landkreis Bad Kreuznach bewerben. Der Verein fördert die Studierenden durch Stipendien, die pro Semester bis zu 7.500 Euro für die Studiengebühren abdecken. In den Jahren 2023 und 2024 wurden bereits 25 Stipendien für die Universität Pécs vergeben.
Bewerbung und Unterstützung
Die Bewerbung erfolgt ohne den klassischen Numerus Clausus, was vielen interessierten Studierenden die Teilnahme an dem Medizinstudium erleichtert. Dr. Andres Fernandez, Chefarzt der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie Rockenhausen, betont die Wichtigkeit dieser Programme, um die psychosoziale Versorgung in der Nordwestpfalz mit kompetentem Fachpersonal sicherzustellen. Bewerber sollten bereit sein, nach dem Studium in der Westpfalz oder im Kreis Bad Kreuznach zu praktizieren und Praxisphasen im Fördergebiet zu absolvieren.
Der Verein bietet nicht nur finanzielle Unterstützung, sondern auch Workshops, Fortbildungen und Veranstaltungen zur beruflichen Orientierung an. Diese stellen sicher, dass die Studierenden nicht nur akademisch, sondern auch praktisch und persönlich gut auf ihren zukünftigen Beruf vorbereitet werden.
Ein positives Beispiel ist Salome Peschel, eine der ersten Stipendiatinnen, die nach ihrem ersten Studienjahr in Pécs berichtet hat. Sie hebt die Qualität des Unterrichts sowie die umfassende Unterstützung durch den Verein hervor.
Zusatzangebote und langfristige Integration
Zusätzlich zur finanziellen Förderung plant der Verein, ab dem kommenden Wintersemester weitere Finanzierungsvarianten anzubieten. Studieninteressierte können den Antrag auf ein Stipendium bis Ende Mai stellen, was den Auswahlprozess im Vergleich zu früheren Jahren erweitert. Informationen dazu sind auf der Internetseite des Vereins unter aerzte-fuer-die-westpfalz.de verfügbar.
Das Engagement des Vereins zielt darauf ab, die spätere Integration der Medizinerinnen und Mediziner in die Region zu fördern. Dazu zählen die Vermittlung von Praktika sowie die Unterstützung bei der Facharztweiterbildung nach dem Studienabschluss. Das übergeordnete Ziel bleibt die Bekämpfung des Hausärztemangels in der Westpfalz.
Durch diese vielfältigen Maßnahmen setzen die „Ärzte für die Westpfalz“ ein starkes Zeichen für die medizinische Versorgung in der Region und tragen dazu bei, der wachsenden Herausforderung des Fachkräftemangels im Gesundheitswesen zu begegnen.
