Bad Kreuznach

Mutiger Anwalt Hans Litten: Weg nach ihm in Bad Kreuznach?

Der Bad Kreuznacher Anwaltsverein hat den Vorschlag unterbreitet, einen bislang namenlosen Weg in der Stadt nach Hans Litten zu benennen. Litten war ein bemerkenswerter Rechtsanwalt zur Zeit der Weimarer Republik, der sich vehement für die Rechte von Opfern rechter Gewalt einsetzte. Sein Mut machte ihn zu einer Schlüsselfigur im Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Heute erinnert man sich vielerorts an seine Kampfbereitschaft sowie an die tragischen Umstände seines Todes im Konzentrationslager Dachau.

Hans Achim Litten wurde am 19. Juni 1903 in Halle, Deutschland, geboren. Sein Vater, ein jüdischer Konvertit zum Lutheranismus und Professor für Recht, prägte seine frühen Jahre, jedoch war ihre Beziehung schwieriger Natur. Schon früh entwickelte Litten ein Interesse an humanitären Ideen und wurde von der politischen Atmosphäre seiner Zeit motiviert. Er studierte Rechtswissenschaften in Berlin und München und eröffnete 1928 zusammen mit Dr. Ludwig Barbasch, einem Freund aus dem kommunistischen Umfeld, seine eigene Kanzlei.

Ein furchtloser Verteidiger

Von 1929 bis 1932 verteidigte Hans Litten unermüdlich Gegner des Nationalsozialismus in politischen Prozessen. Besonders bekannt wurde sein Auftritt im Tanzpalast Eden Prozess im Jahr 1931, wo er Adolf Hitler als Zeugen vorlud und ihn über drei Stunden lang unterfragte. Dies stellte Hitler sichtlich unter Druck, der dann verbot, Littens Namen in seiner Gegenwart zu erwähnen. Littens Bemühungen zielten darauf ab, die brutalen Methoden der Nazi-Partei im Rahmen ihres Kampfes gegen die politische Opposition öffentlich zu machen.

Doch nach dem Reichstagsbrand im Februar 1933 wurde Litten erneut verhaftet, zusammen mit anderen progressiven Juristen und linken Oppositionellen. In den folgenden fünf Jahren seines Lebens wurde er in verschiedenen Konzentrationslagern festgehalten, wo er Folter und grausamen Bedingungen ausgesetzt war. Seine Versuche, aus der Gefangenschaft zu entkommen, blieben leider erfolglos, trotz der Unterstützung seiner Mutter und anderer prominenter Persönlichkeiten, die sich um seine Freilassung bemühten.

Ewiges Andenken

Am 5. Februar 1938 beendete Litten sein Leben in Dachau. Jahre seiner Folter hatten sich als unerträglich erwiesen. Seine letzten Briefe spiegelten eine düstere Aussicht wider und dokumentierten die Verzweiflung, der er ausgesetzt war. Litten blieb lange Zeit im Schatten der Geschichte, da seine politischen Positionen in der Nachkriegszeit sowohl im Westen als auch im Osten ignoriert wurden. Dennoch wird er heute als ein Symbol des Widerstands gegen Unterdrückung und für Gerechtigkeit anerkannt.

Hans Littens Vermächtnis lebt in zahlreichen Gedenkstätten in Deutschland weiter. Ein besonderer Hinweis auf seine Würdigung ist der Hans Litten Preis, der an Juristen verliehen wird, die sich um die Verteidigung von Gerechtigkeit und Menschenrechten verdient gemacht haben. Zudem wurde seine eindrucksvolle Geschichte 2011 in dem BBC-Film „The Man Who Crossed Hitler“ verfilmt, der weitere Aufmerksamkeit auf seine bedeutenden Beiträge zur Rechtsgeschichte lenkt.

Für die Stadt Bad Kreuznach wäre die Benennung eines Weges nach Hans Litten nicht nur eine Ehre, sondern auch ein notwendiger Schritt zur Erinnerung an die unermüdlichen Kämpfer für Gerechtigkeit, die in finsteren Zeiten ihre Stimme erhoben haben. Die Diskussion um diesen Vorschlag ist ein bedeutender Teil einer breiteren Auseinandersetzung mit der Geschichte und der Verankerung von Menschenrechtsthemen in der Gegenwart.

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Beste Referenz
rhein-zeitung.de
Weitere Infos
en.m.wikipedia.org
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en.wikipedia.org

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