
Am 12. Januar 2025 lud der Oberbürgermeister von Bingen, Thomas Feser, zum traditionellen Neujahrsempfang ins Rheintal-Kongress-Zentrum ein. Bei festlicher Dekoration nahmen zahlreiche Gäste aus Politik, Verwaltung und verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen an der Veranstaltung teil. In seiner Rede thematisierte Feser die Herausforderungen des neuen Jahres, darunter geopolitische Themen wie den Umsturz in Syrien, die Wahl von Donald Trump, Machtverschiebungen im Nahen Osten und den Ukrainekrieg. Besonders hob er die Bedeutung der bevorstehenden Bundestagswahl am 23. Februar 2025 hervor und rief zu einer starken Wahlbeteiligung auf. Damit sei die Verteidigung von Freiheit und Demokratie eine gemeinsame Aufgabe, die in einer zunehmend komplexen Welt an Bedeutung gewinne.
Feser betonte zudem die positiven Entwicklungen in Bingen, insbesondere die Bundesgartenschau 2029, die zwischen Koblenz und Bingen auf knapp 70 Rheinkilometern stattfinden wird. Er kündigte mehrere aktuelle Projekte an: Die Umgestaltung der „Darmverschlingung“ in Bingerbrück, die Erneuerung der Infrastruktur in der Koblenzer Straße sowie ein Straßenbauprojekt in der Saarlandstraße Süd in Büdesheim. Weitere Vorhaben sind die Umgestaltung des „Stadteingangs West“ in der Innenstadt und die Totalsanierung der Aufzüge am Hauptbahnhof, wofür rund 800.000 Euro eingeplant sind.
Finanzielle Ausblicke und Herausforderungen
Ein weiterer zentraler Punkt in Fesers Ansprache war die finanzielle Situation der Stadt. Der Ergebnishaushalt für 2025 beträgt 95 Millionen Euro mit einem erwarteten Jahresfehlbetrag von 3,6 Millionen Euro. Für 2026 wird ein Budget von 92,5 Millionen Euro mit einem weiteren Fehlbetrag von 3,4 Millionen Euro prognostiziert. Der Darlehensstand wird bis Ende 2026 von 29,2 Millionen Euro auf 34,2 Millionen Euro ansteigen. Die Entwicklung wurde durch politische Verschiebungen bei den vergangenen Kommunalwahlen in Rheinland-Pfalz und Bingen beeinflusst. Feser wies darauf hin, dass solche Herausforderungen auch die Verwaltung und das Wahlamt betreffen.
In Bezug auf die Mobilitätswende wurden Fortschritte vermeldet, wie die Fertigstellung eines neuen Radwegs zwischen dem Gewerbepark und der Stadt sowie die Einweihung eines 18 Kilometer langen Abschnitts der Pendlerroute bis Heidesheim. Mit den 1.200 Lampenköpfen, die auf moderne LED-Technik umgerüstet wurden, erzielt die Stadt Einsparungen von etwa 300.000 Kilowattstunden pro Jahr. Zudem wurde der Fortbestand des Heilig-Geist-Hospitals durch Unterstützung des Landkreises Mainz-Bingen und der Stadt gesichert.
Kulturelle Angebote und Veranstaltungen
Kulturell hat Bingen ebenfalls einiges zu bieten. Feser kündigte die Erweiterung der Hildegardausstellung im Museum am Strom sowie eine Ausstellung zum 100. Geburtstag des Binger Ärztebestecks an. Die Bingen Tourismus & Kongress GmbH plant viele spannende Veranstaltungen, über die im „Bingen Magazin“ informiert wird. Musikalisch umrahmten die „Binger Stadtmusikanten“ den Neujahrsempfang und sorgten für eine festliche Atmosphäre.
Diese eintägige Veranstaltung, die nicht nur dem Austausch diente, sondern auch als Möglichkeit zum Networking zwischen den verschiedenen Akteuren aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Kirche und Vereinen genutzt wurde, stellt eine wichtige Tradition dar, um Solidarität und gemeinsames Handeln zu fördern. Ziel ist es, trotz aller Herausforderungen optimistisch in die Zukunft zu blicken und gemeinsam für eine positive Entwicklung der Stadt zu arbeiten.