Im Salinental hat die Sanierung des größten Gradierwerks der Region bereits erhebliche Fortschritte gemacht. Das beeindruckende Bauwerk misst 320 Meter in der Länge und 9 Meter in der Höhe. Die Gesellschaft für Unternehmens- und Technologieberatung (GuT) hat die Erneuerung von insgesamt 640 Metern Dornen und Tragwerk in Auftrag gegeben. Aktuell wird im dritten Abschnitt, der 120 Meter umfasst, intensiv gearbeitet. Über 9.000 Schwarzdornbündel, die zu neuen Berieselungswänden verarbeitet werden, stehen bereit. Im vergangenen November wurden alte Dornen und Latten entfernt und somit Platz für die neuen Elemente geschaffen. Die Bauarbeiten werden von einer polnischen Fachfirma mit neun Mitarbeitern durchgeführt und sind auf einen Zeitraum von zwei Wochen angelegt. Die Kosten für diesen Bauabschnitt belaufen sich auf etwa 300.000 Euro.
Die gesamte Sanierung des Gradierwerks wird voraussichtlich bis Anfang 2026 abgeschlossen sein, wobei die Gesamtkosten rund 1,2 Millionen Euro betragen. Diese umfangreiche Maßnahme ist Teil eines größeren Projekts, das auch Arbeiten am Gradierwerk im Kurpark Bad Münster am Stein umfasst. Dort werden, nach der Erneuerung der Dornwände, Geländer-Handlauf und 150 Meter Pfosten ersetzt, wobei die Materialkosten für diese Arbeiten 13.000 Euro betragen. Geplant ist, die Gradieranlagen vor Ostern, vermutlich ab Anfang April, wieder in Betrieb zu nehmen.
Technik des Gradierwerks
Die Mechanik eines Gradierwerks ist entscheidend für dessen Funktionalität. Das Bauwerk besteht aus einem Holzbauwerk aus Fichte und Schwarzdorn, was sich als optimale Kombination erwiesen hat. Die Sole rieselt durch diese Strukturen, wo sie zerstäubt wird und somit eine Verdunstung bewirken kann. Sorgfältig sortiertes und eingefügtes Geäst sorgt für eine große Oberfläche, die für einen langanhaltenden Effekt notwendig ist. Um die gewünschten Wirkungen zu erzielen, müssen die Bauteile präzise aufeinander abgestimmt sein. Historisch gesehen wurden Gradierwerke meist aus Fichtenholz gefertigt, jedoch erfordert der Gradierwerkskopf, der den Elementen ausgesetzt ist, resistentere Materialien oder einen schützenden Dachaufbau.
Gradierwerke haben sich von einstigen Maschinen zur Salzproduktion in bedeutende gesundheitliche und touristische Attraktionen in Kurorten entwickelt. Die frische Atemluft in der Umgebung solcher Anlagen bringt oft Linderung und Erholung für Körper und Geist. Viele Dienstleistungen, etwa Genehmigungs- und Werksplanung, Elektroinstallation und Wartung, gehören zum Betrieb und der Pflege dieser Einrichtungen. Ein Gradierwerk trägt somit nicht nur zur lokalen Wirtschaft bei, sondern stellt auch einen wichtigen Teil des Kuralltags dar, der das Wohlbefinden der Gäste fördert.