
Am 26. Februar 2025 kündigte US-Präsident Donald Trump während einer Kabinettssitzung Zölle in Höhe von 25 Prozent auf Waren aus der Europäischen Union an. Trump erklärte: „Wir haben eine Entscheidung getroffen. Wir werden sie sehr bald bekannt geben.“ Diese Zölle betreffen insbesondere Autos und andere Produkte. Trump äußerte zudem, die EU nutze die USA aus und sah die Gründung der EU als einen Versuch, die Vereinigten Staaten „über den Tisch zu ziehen“ rhein-zeitung.de.
Der Präsident hat bereits eine Anordnung unterzeichnet, die Zollerhöhungen anordnet, insbesondere dort, wo die USA derzeit niedrigere Zölle als ihre Handelspartner haben. Die neuen Zölle sind noch nicht in Kraft, da Trump sein Team erwiesen hat, entsprechende Maßnahmen auszuarbeiten. Währenddessen warnte der Vizepräsident der EU-Kommission, Stéphane Séjourné, dass Europa „sofort und entschlossen“ reagieren werde und betonte, dass Handelsbeschränkungen zwischen Partnern ungerechtfertigt sind und den Verbrauchern schaden. Trump gab außerdem bekannt, dass auch Zölle auf Waren aus Mexiko und Kanada ab dem 2. April umgesetzt werden sollen europarl.eu.
Reaktionen aus Europa
Nach Trumps Wiederwahl im November 2024 diskutierte das Europäische Parlament die möglichen Folgen für die transatlantischen Beziehungen. In der Woche seiner Amtseinführung forderten führende EU-Abgeordnete eine Fortsetzung der Zusammenarbeit. Während einer Debatte am 12. Februar 2025 skizzierten Europaabgeordnete die negativen Auswirkungen der Zolldrohungen. Adam Szłapka, polnischer Minister für europäische Angelegenheiten, verwies auf die Vorteile eines offenen, regelbasierten internationalen Handels. EU-Kommissionsmitglied Maroš Šefčovič kritisierte die US-Zölle als schädlich für Unternehmen und Verbraucher, während Bernd Lange, Vorsitzender des Ausschusses für internationalen Handel, auf die Möglichkeit von Gegenzöllen hinwies wirtschaftsdienst.eu.
Die Gefahren eines Handelskonflikts sind besonders für Deutschland ausgeprägt, da das Land stark auf den Automobilsektor angewiesen ist. Dies wird in einem Bericht des National Institute (NiGEM) unterstrichen, der die möglichen wirtschaftlichen Auswirkungen von US-Einfuhrzöllen auf EU-Fahrzeuge und -teile untersucht. Hierbei zeigen Simulationen, dass ein kurzfristiger Handelskonflikt nur geringfügige negative Auswirkungen haben würde, während ein langfristiger zu signifikanten Wachstumsverlusten und einem Anstieg der Arbeitslosigkeit führen könnte.
Wirtschaftliche Unsicherheiten
Der Handelskonflikt erhöht die ökonomische Unsicherheit und hemmt Investitionen. Besonders die deutsche Wirtschaft, die 2020 aufgrund der Corona-Krise bereits stark schrumpfen musste, könnte von einem eskalierenden Konflikt erheblich betroffen werden. Forscher haben herausgefunden, dass asymmetrische fiskalpolitische Maßnahmen zwischen den USA und der EU Teile der Wachstumsverluste differenziert verstärken könnten. Die Auswirkungen eines langanhaltenden Konflikts könnten die wirtschaftliche Erholung nach der Corona-Krise verzögern.
Die derzeitige Lage verdeutlicht, wie zügig sich die Handelsbeziehungen verändern können und wie wichtig eine geregelte Zusammenarbeit zwischen den USA und der EU für die Stabilität der globalen Wirtschaft ist. Politiker beider Seiten müssen nun sorgfältig abwägen, welche Schritte sie unternehmen, um eine weitere Eskalation zu vermeiden.