
In der deutschen Wirtschaft macht ein bekanntes Familienunternehmen von sich reden. Die Helmut Meeth GmbH & Co. KG aus Rheinland-Pfalz hat Insolvenz angemeldet. Der Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens wurde am Amtsgericht Wittlich eingereicht. Gegründet wurde das Unternehmen im Jahr 1985 von Helmuth Meeth und beschäftigt zurzeit rund 90 Mitarbeiter.
Der Hauptgrund für die Insolvenz sind eine anhaltende Baukrise und hohe Kosten, die zu einem signifikanten Rückgang der Bestellungen führten. Der Betrieb, der sich auf die Herstellung von PVC-Fenstern und -haustüren spezialisiert hat, verzeichnete „beachtliche Umsatzeinbrüche“ und kämpfte zusätzlich mit massiven IT-Problemen, die die Betriebsabläufe stark störten. Die Mitarbeiter wurden innerhalb einer Betriebsversammlung über die schwierige Situation informiert.
Krisenbewältigung und Zukunftsperspektiven
Trotz der Insolvenz läuft der Geschäftsbetrieb vorerst uneingeschränkt weiter. Die Löhne und Gehälter der Mitarbeiter sind bis Ende März durch Insolvenzgeld gesichert. Insolvenzverwalter Alexander Jüchser hebt hervor, dass die Belegschaft gut qualifiziert und motiviert sei. Gespräche mit Gläubigern, Banken und potenziellen Investoren sollen in den kommenden Wochen stattfinden, um Lösungen für die Zukunft des Unternehmens zu finden. Die aktuelle Auftragslage wird dabei als „erfreulich gut“ eingeschätzt, was die Chancen auf eine erfolgreiche Sanierung erhöht.
Die Herausforderungen stehen jedoch nicht isoliert da. Auch andere Familienunternehmen, wie die Haba Sales GmbH & Co. KG, meldeten Insolvenz an. Der Antrag auf Eigenverwaltung wurde am 12. September 2023 beim Amtsgericht Coburg gestellt. Haba, bekannt für Spielwaren und Möbel, befindet sich in einer umfassenden Neustrukturierung, die von einem Sachwalter begleitet wird, anstatt eines Insolvenzverwalters.
Branchenweite Trends
Die Situation der Helmut Meeth GmbH ist Teil eines größeren Trends in der deutschen Wirtschaft. Laut IFM Bonn zeigen viele Wirtschaftssektoren, insbesondere das Gesundheits- und Sozialwesen, eine besorgniserregende Insolvenzgefährdung. Auch der Bau- und Verkehrssektor ist betroffen, obwohl die Anstiege in diesen Bereichen schwächer ausgeprägt sind. Die Krisenentwicklung im Bau betrifft vor allem Bauträger, Projekt- und Immobilienentwickler.
Die Insolvenzen deutscher Unternehmen nehmen somit insgesamt zu, wobei die Gründe vielfältig sind. Sowohl wirtschaftliche Rahmenbedingungen als auch interne Herausforderungen tragen zur Insolvenzgefährdung bei.