
In den letzten Wochen haben zahlreiche Menschen verstärkt E-Mails erhalten, die mit verlockenden Angeboten aufwarten. Betrügerische Anläufe, die versprechen, große Geldsummen durch angebliche Erbschaften zu ergattern, sind weit verbreitet. Die Vorwandgeschichte ist oftmals die gleiche: Entfernte Verwandte, die im Ausland leben, haben unerwartet Vermögen hinterlassen, das nun auf die vermeintlichen Erben wartet. Wie n-tv.de berichtet, müssen die Angeschriebenen zunächst hohe Gebühren, Notarkosten oder Steuern begleichen, um an ihr Geld zu gelangen.
Problematisch ist dabei, dass nach der Zahlung meistens der Kontakt abbricht. Die Opfer stehen dann oft ohne die erhoffte Erbschaft da, und das investierte Geld ist unwiederbringlich verloren. Zunächst versuchen die Betrüger, Vertrauen aufzubauen. Sie nutzen harmlose Mails, um das Interesse der Empfänger zu wecken, bevor sie ihre wahren Absichten offenbaren.
Maschen der Betrüger
Diese betrügerischen Erbschaftsversprechen sind nicht neu, jedoch zeigen sie sich in verschiedensten Facetten. Häufig geben sich die Kriminellen als „Gouverneur der Bank von Thailand“ oder als hochrangige Anwälte aus, die mit den Erbschaften beauftragt sind. Auch Fake-Dokumente und KI-generierte Videobotschaften kommen zum Einsatz, um die Glaubwürdigkeit der Nachrichten zu proben – eine Strategie, die die mimikama.org ausführlich beschreibt.
Die erste Kontaktaufnahme erfolgt in der Regel über E-Mail, soziale Netzwerke oder Messenger-Dienste. Betrüger fordern persönliche Daten, wie Ausweiskopien und Bankverbindungen, um das Vertrauen der Opfer zu gewinnen. Nach der Schaffung dieses Vertrauens sitzen sie dann im wahrsten Sinne des Wortes am längeren Hebel: Vorauszahlungen für angebliche Anwaltskosten sind der nächste Schritt, den sie unermüdlich forcieren.
Vorsicht ist geboten
Das Risiko, in eine solche Falle zu tappen, ist hoch. Die vorgetäuschten Geldversprechen kommen oft in Form unerwarteter Nachrichten und sind von Druck oder Drohungen begleitet. Daher ist es ratsam, bei verdächtigen Mails kritisch zu hinterfragen, insbesondere wenn persönliche Informationen oder Zahlungen gefordert werden. Weitere Informationen zu möglichen Reaktionen auf solche Betrugsversuche bietet ebenfalls mimikama.org.
Darüber hinaus warnen Experten von der Verbraucherzentrale vor den weitreichenden Folgen des Identitätsdiebstahls. Oft erfahren die Betroffenen erst durch Inkassoschreiben von ihrem Unglück. Kriminelle nutzen die gestohlenen Daten für unautorisierte Online-Einkäufe, Dienstleistungen oder sogar die Eröffnung von Fake-Konten. Dabei ist es von höchster Wichtigkeit, persönliche Daten geheim zu halten und starke Passwörter zu nutzen sowie eine Zwei-Faktor-Authentifizierung zu aktivieren.
Insgesamt bleibt festzuhalten, dass betrügerische Erbschaftsversprechen eine ernsthafte Bedrohung darstellen und die Risiken von Identitätsdiebstahl enorm sind. Um sich zu schützen, sollte man stets wachsam sein und im Zweifelsfall rechtliche Schritte einleiten, indem man den Vorfall umgehend bei der Polizei meldet und Kontakt mit Experten sucht.