
Am 3. April 2025 fand an der Polizeiinspektion Baumholder der „Girls‘ Day – Mädchen-Zukunftstag“ statt. Neun Mädchen im Alter von 13 bis 15 Jahren hatten die Gelegenheit, sich eingehend mit dem Polizeiberuf auseinanderzusetzen. Die Veranstaltung ermöglichte diesen jungen Frauen, die Facetten eines bisher männerdominierten Berufsfeldes zu erkunden und ihre Perspektiven zu erweitern. Dies war Teil einer bundesweiten Initiative, die darauf abzielt, geschlechtstypische Berufsvorstellungen zu verändern.
Die Teilnehmerinnen erhielten sowohl theoretische als auch praktische Einblicke in die Polizeiarbeit. Beamtinnen und Beamte präsentierten ihre persönliche Ausrüstung, die die Mädchen nicht nur ansehen, sondern auch anprobieren durften. Ein weiterer Höhepunkt war eine Demonstration von Katharina Kettern, einer Diensthundeführerin, die mit ihrem Hund live vorführte, wie Drogen oder Bargeld aufgespürt werden.
Vielfältige Erfahrungen und wertvolle Einblicke
Andreas Conrad vom Fachkommissariat 44 hielt einen informativen Vortrag über verschiedene Drogen, deren Gefahren und die Aufgaben der Kriminalpolizei. Zudem hatten die Mädchen die Möglichkeit, einen Streifenwagen zu besichtigen und die Dienststelle, einschließlich des Zellentracks, kennenzulernen. Besonderes Interesse rief der Wachtisch hervor, dessen Funktionen den girls näher erläutert wurden. Auch praktische Übungen, wie das Ausprobieren von Atemalkoholmessungen und Lasermessgeräten, sorgten für Begeisterung.
Die Veranstaltung wurde von den Teilnehmerinnen als spannend und lehrreich beschrieben, was die Bedeutung solcher Aktionstage für die berufliche Orientierung unterstreicht. Der Girls‘ Day ist Teil der größten Berufsorientierungsinitiative in Deutschland und bietet nicht nur Mädchen ab der Klassenstufe 9, sondern auch jungen Frauen die Möglichkeit, in Berufsfelder einzutauchen, in denen sie historisch unterrepräsentiert sind. Solche Erfahrungen sind entscheidend, um klischeefreie Berufswahlen zu fördern.
Breitere Initiativen zur Förderung von Geschlechtergerechtigkeit
Die Bedeutung des Girls‘ Day wird auch durch Initiativen auf größerer Ebene unterstrichen. Bundesgleichstellungsministerin Lisa Paus besuchte zeitgleich das Orbitall Raumfahrtzentrum sowie die Deutsche Oper Berlin, um auf die Wichtigkeit der Aktionstage hinzuweisen. Diese Veranstaltungen bieten nicht nur Einblicke in Berufe mit Geschlechterunterrepräsentation, sondern unterstützen auch die Chancengleichheit in den sogenannten MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik), wo im Jahr 2023 nur 32,4% der Studierenden weiblich waren.
Zusammengefasst bietet der Girls‘ Day nicht nur relevante Einblicke in interessante Berufe, sondern er dient auch als Katalysator für die berufliche Förderung und die Erweiterung des Berufswahlspektrums von Mädchen. Auch der Boys‘ Day, gefördert seit 2011, folgt einem ähnlichen Ansatz, um Geschlechterstereotypen abzubauen und die Berufswahl zu diversifizieren. Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie das Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstützen diese Initiativen umfassend, wobei bis heute über 2,5 Millionen Plätze für Mädchen im Rahmen des Girls‘ Day geschaffen wurden.