
Das Borg-Warner-Gebäude in Kirchheimbolanden, ein Bürogebäude, das vor zwölf Jahren von der Stadt errichtet wurde, steht im Mittelpunkt eines kontroversen Verkaufs an den Donnersbergkreis. Bürger äußern Bedenken über die Rechtmäßigkeit und Transparenz des Verkaufs, der notwendig ist, um den Platzbedarf der Kreisverwaltung zu decken.
Die Entscheidung zum Kauf des Bürogebäudes resultiert aus einem wachsenden Bedarf. Aktuell wurden die Mitarbeiterzahlen der Kreisverwaltung von 125 auf über 250 erhöht, was Landrat Rainer Guth dazu veranlasst hat, dessen Aussage zu bekräftigen, dass die Verwaltung „aus den Nähten platzt“. Die Kreisverwaltung erhält Unterstützung vom Land Rheinland-Pfalz in Höhe von rund 3,5 Millionen Euro für den Kauf und Umbaumaßnahmen.
Pläne für das Bürogebäude
Im neuen Gebäude sollen wesentliche Abteilungen untergebracht werden, darunter Labor- und Untersuchungsräume für das Gesundheits- und Veterinäramt. Anfänglich war ein Anbau an das bestehende Kreishaus in Erwägung gezogen worden; jedoch wurde die Verfügbarkeit des Borg-Warner-Gebäudes als sinnvollere Lösung betrachtet.
Die frühere Nutzung des Gebäudes durch BorgWarner war auch von einer Umstrukturierung geprägt. Der Autozulieferer kündigte den Mietvertrag, um seine Aktivitäten zu zentralisieren. Der Geschäftsführer des Entwicklungszentrums, Hans-Joachim Retzlaff, bestätigte die Fokussierung auf einen benachbarten Standort, nachdem die Belegschaft von 450 auf etwa 330 Mitarbeiter reduziert wurde.
Öffentliche Büroflächen optimieren
Die Debatte um die Nutzung des Borg-Warner-Gebäudes findet vor dem Hintergrund allgemeiner Überlegungen zur Reduzierung von Büroflächen in der öffentlichen Hand statt. Laut Betriebsrenten könnte ein Drittel der Büroflächen eingespart werden, was zu Einsparungen von über 450 Millionen Euro Kaltmiete jährlich führen könnte. Das Konzept zur Konsolidierung bietet sowohl wirtschaftliche als auch umweltrelevante Vorteile, indem CO2-Emissionen der oft energetisch ineffizienten öffentlichen Gebäude verringert werden.
Gerade im Kontext der aktuellen Herausforderungen der Kreisverwaltung ist die Überlegung, die Büroflächen effizient zu nutzen, für eine moderne, digitale und bürgernahe Verwaltung entscheidend. Innovative Flächenkonzepte könnten eine Reduzierung um bis zu 30 Prozent ermöglichen, was auch wesentlich zur Schaffung flexibler und effizienter Arbeitsräume beiträgt.