
Am 11. Januar 2025 fand in Kröv eine Gedenkveranstaltung für die Opfer des tragischen Hoteleinsturzes statt, der am 6. August 2024 zwei Menschen das Leben kostete. Der Zusammenbruch eines kompletten Stockwerks des Hotels hinterließ nicht nur materielle Zerstörung, sondern auch tiefe emotionale Narben. Der Einsatz von über 250 Rettungskräften über mehrere Tage verlieh der Gemeinde und den Überlebenden ein Gefühl der Dankbarkeit, das jetzt beim Neujahrsempfang von Ortsbürgermeisterin Desire Betz betont wurde. Sie hob hervor, wie wichtig der Dank für die Helfer sei, die an diesem schicksalhaften Tag unermüdlich für die betroffenen Personen gekämpft hatten. Anwesend waren auch rund 100 von damals tätigen Einsatzkräften, darunter Feuerwehrleute und das Deutsche Rote Kreuz.
Edi Hoefnagel-Visser aus den Niederlanden, eine der Überlebenden, kehrte an den Ort des Unglücks zurück. Begleitet von ihrem Ehemann Mark, der aufgrund schwerer Verletzungen und Nervenschäden auf Krücken angewiesen ist, und ihrem zweijährigen Sohn, hatte sie vor ihrer Ankunft in Kröv mit großen emotionalen Herausforderungen zu kämpfen. „Ich weinte, als wir ankamen“, sagte sie, während sie ihren Retter Christoph Reuter von der Berufsfeuerwehr Trier traf. Edi und Mark waren während des Unglücks unter den Trümmern eingeklemmt und zu den sieben Überlebenden des Einsturzes gezählt.
Erinnerungen und Überlebensgeschichten
Die Rückkehr der Überlebenden war geprägt von Schmerz, Freude und einem Gefühl der Gemeinschaft. Erika Sorm, ebenfalls eine Überlebende, berichtete, dass sie während des Einsturzes in einem Hohlraum unter einer Tür lag und betete. Beide Frauen teilten ihre Erlebnisse und die schweren emotionalen Belastungen, die sie während und nach dem Unglück durchlebt hatten. Edi Hoefnagel-Visser ist inzwischen im siebten Monat schwanger und erst vor kurzem mit der Verarbeitung des Erlebten begonnen.
Das Unglück forderte das Leben einer 64-jährigen Frau und des 59-jährigen Hotelbetreibers. Die Überlebenden, die teils mehr als 20 Stunden unter den Trümmern gefangen waren, mussten sich nicht nur von physischen Verletzungen erholen, sondern auch die psychischen Wunden heilen, die solche Ereignisse hinterlassen. Die Einsätze von medizinischem Personal und Rettungskräften waren nicht nur physisch anspruchsvoll, sondern führten auch zu einer hohen psychischen Belastung, die häufig in solchen Katastrophen auftritt.
Anerkennung der Einsatzkräfte
Ministerpräsident Alexander Schweitzer würdigte den unermüdlichen Einsatz der Rettungskräfte und überreichte das Goldene Feuerwehr-Ehrenzeichen an Einsatzleiter Jörg Teusch. Die Herausforderung für die Einsatzkräfte geht über den unmittelbaren Einsatz hinaus; viele von ihnen sind psychischen Belastungen ausgesetzt, die durch die Anforderungen des Rettungsdienstes entstehen. Diese Bedingungen, wie wechselnde Einsatzorte und häufige Einsätze, können sich negativ auf die psychische Gesundheit auswirken.
Ein Gutachten zur Unglücksursache wird im März 2025 erwartet. Bis dahin bleibt den Überlebenden und der Gemeinde Kröv die Erinnerung an diesen tragischen Tag und der Tribut, den sie denjenigen zollen, die zur Rettung bereit waren. Solche Ereignisse haben nicht nur das Leben der Betroffenen verändert, sondern auch den Zusammenhalt der Gemeinde gefestigt, während sie gemeinsam trauern und neue Hoffnung schöpfen.