Am 27. Januar 2025 jährt sich der Tag zur Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz zum 80. Mal. Anlässlich dieses wichtigen Gedenktages wird in der Neuen Synagoge in Mainz eine Veranstaltung stattfinden, die vom rheinland-pfälzischen Landtag organisiert wird. Um 11:00 Uhr versammeln sich verschiedene prominente Persönlichkeiten, darunter Landtagspräsident Hendrik Hering und Ministerpräsident Alexander Schweitzer (SPD). Besonderes Augenmerk gilt dem 104-jährigen Zeitzeugen und Holocaust-Überlebenden Nicolaus Blättermann, der seine Erinnerungen teilen wird. Wie tagesschau.de berichtet, wird die Gedenkveranstaltung von 11:00 Uhr bis 12:45 Uhr live auf swraktuell.de sowie im SWR übertragen.
Der 27. Januar ist nicht nur ein Gedenktag, sondern ein Mahnmal an die Schrecken des Holocaust, bei dem über sechs Millionen europäische Jüdinnen und Juden durch den Nationalsozialismus ermordet wurden. Der Begriff „Holocaust“ wird auch auf andere Opfergruppen, wie Sinti und Roma, ausgeweitet. Frank-Walter Steinmeier hat wiederholt betont, dass es einer ständigen Wachsamkeit gegen Antisemitismus und Rassismus bedarf. Der 27. Januar wurde 1996 von Bundespräsident Roman Herzog zum „Tag der Opfer des Nationalsozialismus“ erklärt. An diesem Tag ist es wichtig, die Erinnerung wachzuhalten und zukünftige Generationen zu sensibilisieren, wie politischebildung.schule.bayern.de hervorhebt.
Historischer Kontext und der Weg des Gedenkens
Die Befreiung von Auschwitz am 27. Januar 1945 durch die russischen Truppen markiert einen entscheidenden Moment in der Geschichte. Auschwitz war nicht nur ein Konzentrationslager, sondern ein Symbol für die systematische Vernichtung von Menschenleben. Ab 1940 wurden dort schätzungsweise 1,1 Millionen Menschen ermordet. Diese Gräueltaten sind Teil einer umfassenden Strategie der „Endlösung der Judenfrage“, die 1941 beschlossen wurde, und sie haben eine anhaltende Bedeutung in der Gedenkkultur, wie swr.de ausführlich darlegt.
Zur Erinnerung an die Opfer wird auch der Bundestag am 29. Januar 2025 eine Gedenkstunde abhalten, in der unter anderem Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und der Holocaust-Überlebende Roman Schwarzman sprechen werden. Schwarzman, der 1936 in der Nähe von Odessa geboren wurde und als Kind ins Ghetto von Berschad deportiert wurde, setzt sich aktiv gegen das Vergessen ein. Er ist Vorsitzender des ukrainischen Verbands für jüdische KZ- und Ghettoüberlebende und bringt seine persönlichen Erfahrungen in die öffentliche Diskussion ein.
Die Notwendigkeit zur Aufklärung
Eine besorgniserregende Umfrage der Jewish Claims Conference zeigt, dass etwa 40% der jungen Befragten in Deutschland zwischen 18 und 29 Jahren nicht wissen, dass rund sechs Millionen Jüdinnen und Juden während des Nationalsozialismus ermordet wurden. Auch die antisemitischen Vorurteile nehmen zu. So glaubt ein erschreckender Anteil von zwei Prozent, dass der Holocaust nicht stattgefunden habe.
Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, weist auf die Gefahren hin, die mit dieser Desinformation verbunden sind. Er fordert eine umfassendere Aufklärung über Antisemitismus, Rassismus und die Vergehen des Nationalsozialismus. Monty Ott, ein jüdischer Publizist, betont die Notwendigkeit, Bildungsprogramme zu fördern, um die Geschichte wachzuhalten und zukünftige Generationen zu sensibilisieren.
Diese Gedenktage und Veranstaltungen wie die in Mainz und der Bundestags-Gedenkstunde sind unerlässlich, um den Opfern zu gedenken und die Lehren der Vergangenheit nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Sie bieten einen Raum für das ehrende Gedenken sowie für die kritische Analyse der Umstände, die zur Täterwerdung führten, und fordern alle auf, sich aktiv mit der Geschichte und ihren Lehren auseinanderzusetzen.