
Am 5. April 2025 feiert Gerd Rheude seinen 80. Geburtstag – ein Anlass, der nicht nur einen persönlichen Meilenstein darstellt, sondern auch an die bemerkenswerte Lebensgeschichte eines Mannes erinnert, der tief mit der Gemeinde Hördt verwoben ist. Geboren im März 1945, als die Alliierten in die Pfalz vorrückten, kam Rheude in einem Keller zur Welt, wo seine Mutter durch die Kriegswirren Zuflucht suchte. Ein marokkanischer Soldat zeigte ihr ein Foto seiner Kinder, um das Haus vor anderen Soldaten zu schützen, was einen einprägsamen Eindruck hinterließ.
Bereits in seiner Kindheit wurde Rheudes Interesse an der Politik durch die angeregten Diskussionen seines Großvaters geweckt. Dieses frühzeitige Engagement führte zu seinem Eintritt in die SPD Anfang der 70er-Jahre, während er in Edesheim lebte. Mit seiner Wahl in den Gemeinderat Hördt im Jahr 1979 begann eine lange und prägende politische Karriere, die in seiner Ernennung zum Bürgermeister 1989 gipfelte. Über 25 Jahre lang bekleidete Rheude das Amt und verhalf der Gemeinde zu einem bemerkenswerten Aufschwung, durch die Schaffung von attraktiven Bauplätzen für junge Menschen.
Bürgermeister und Ehrenbürger
Die Verdienste von Gerd Rheude um die Gemeinde Hördt wurden 2015 mit der Ernennung zum Ehrenbürger gewürdigt. Der Gemeinderat verlieh ihm diese Auszeichnung einstimmig auf Vorschlag von Ortsbürgermeister Max Frey. Diese Ehrung hebt seine unermüdliche Arbeit sowohl im politischen als auch im kulturellen Bereich hervor, die er über die Jahre für die Bürger und Vereine der Gemeinde geleistet hat. Verbandsbürgermeister Matthias Schardt gratulierte dem Jubilar im Namen der Verbandsgemeinde Rülzheim und kündigte an, dass eine offizielle Verleihung der Ehrenbürgerwürde im Juni 2023 stattfinden wird.
Rheude war zudem 25 Jahre lang Betriebsratsvorsitzender im Lkw-Werk Wörth und Mitglied im Gesamtbetriebsrat, was seiner Haltung zur Arbeitnehmerpolitik zusätzliche Glaubwürdigkeit verleiht. Trotz seines Rückzugs aus der aktiven Politik vor 17 Jahren bleibt Rheude politisch interessiert und plant, beim nächsten SPD-Mitgliederentscheid zur Großen Koalition mit „Ja“ zu stimmen. Er hofft auf eine stärkere Fokussierung der Partei auf die Belange der Arbeitnehmer.
Das Leben nach der aktiven Politik
Nach seiner politischen Karriere möchte Rheude mit seiner Frau reisen – ein Vorhaben, das sie bis heute mit einem Wohnmobil umsetzen. Die kälteren Monate verbringen sie in Spanien und genießen die Zeit miteinander. Das Paar hat zwei Töchter und vier Enkel, die in der Nähe wohnen und regelmäßig Teil ihres Lebens sind.
Trotz seines Ruhestands ist Rheude weiterhin engagiert und unterstützt aktuelle Entscheidungen zur militärischen Absicherung sowie Infrastrukturinvestitionen in der Region. Seine Überzeugungen sind stark von der Geschichte der kommunalen Selbstverwaltung geprägt, die seit dem 15. Jahrhundert Rechte und Freiheiten in der Gemeinschaft sicherte und die Bürger in die Lage versetzte, alltägliche Aufgaben kollektiv zu meistern. Diese Tradition der Selbstverwaltung wurde im 19. Jahrhundert gefestigt und hat bis heute Auswirkungen auf die politische Landschaft in Deutschland.
Die Wertschätzung für Gerd Rheude und seine herausragenden Leistungen zeigt sich nicht nur in seiner Ernennung zum Ehrenbürger, sondern auch in der hohen Achtung, die ihm von den Bürgern und Ratskollegen entgegengebracht wird. Sein Engagement für die soziale Gerechtigkeit und die Entwicklung seiner Gemeinde bleibt ein inspirierendes Beispiel für viele.