Der 1. FC Kaiserslautern sieht sich mit einer empfindlichen Strafe in Höhe von 45.600 Euro konfrontiert. Diese wurde vom Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) verhängt, nachdem die FCK-Anhänger in zwei Spielen des vergangenen Jahres unsportliches Verhalten zeigten. Im Fokus stehen die Vorfälle beim Heimspiel am 21. September gegen den Hamburger SV und beim Auswärtsspiel am 8. November gegen den 1. FC Nürnberg, wo Fans Pyrotechnik zündeten. Die Strafe beinhaltet auch, dass bis zu 15.200 Euro für sicherheitstechnische oder gewaltpräventive Maßnahmen verwendet werden können, wobei der Nachweis über die Verwendung bis Ende September dem DFB vorgelegt werden muss
rheinpfalz.de berichtet, dass der DFB bereits über 7 Millionen Euro an Strafzahlungen wegen Pyrotechnik in den letzten Jahren verhängt hat. Dies zeigt, dass der Konflikt zwischen DFB und Fußballfans, der das Thema Pyrotechnik betrifft, weiterhin angespannt bleibt.
Zusätzliche Strafen und Forderungen von Fans
Der 1. FC Kaiserslautern ist jedoch nicht allein mit seiner finanziellen Belastung. In der Saison 2022/2023 summierten sich die Strafen aufgrund pyrotechnischer Vorfälle auf über 7.369.400 Euro. Diese Maßnahmen sollen offenbar eine abschreckende Wirkung entfalten, doch die Kritiker fragen sich, ob diese Strategie tatsächlich wirksam ist. Soziologin Stephanie Moldenhauer und Tommy Haeder vom Chemnitzer FC fordern ein Umdenken in der Verbotspolitik des DFB.
Besonders kontrovers ist die Diskussion um die Legalisierung von Pyrotechnik im Stadion. Der DFB und die DFL lehnen eine solche Erlaubnis kategorisch ab, während die aktive Fanszene eine Akzeptanz und eine Verbesserung der Sicherheitsmaßnahmen erwartet. Ein Beispiel für einen alternativen Ansatz ist Norwegen, das ein Pilotprojekt zur Legalisierung von Pyrotechnik in Stadien gestartet hat. Hier müssen Fans über 18 Jahre alt sein und bestimmte Auflagen einhalten, um unerlaubte Nutzung zu reduzieren, so berichtet sportschau.de.
Sicherheitsmaßnahmen vs. Tradition
Das Thema Pyrotechnik ist nicht nur in Deutschland umstritten. Der DFB hat einen klaren Strafenkatalog entwickelt, in dem für das Abbrennen von pyrotechnischen Gegenständen Strafen von 1.000 Euro in der Bundesliga bis 350 Euro in der 3. Liga vorgesehen sind und beim Werfen werden die Strafen entsprechend höher. Im Gegensatz dazu erhält ein Verein wie Hertha BSC, der während eines Derbys 40 bengalische Feuer und Leuchtraketen entzündete, eine Rekordstrafe von 190.000 Euro.
Unabhängig von den finanziellen Konsequenzen bleibt die Nutzung von Pyrotechnik ein fester Bestandteil der Kultur für viele Fans. Der Einsatz, der ursprünglich zur Unterstützung von Choreografien und der Schaffung einer besonderen Atmosphäre gedacht ist, begegnet weiterhin rechtlichen und sicherheitlichen Herausforderungen. Laut anwalt.org wird der Einsatz von Pyrotechnik als Ordnungswidrigkeit gewertet, die erhebliche Strafen nach sich ziehen kann. Im schlimmsten Fall kann es bei Verletzungen auch zu strafrechtlichen Konsequenzen führen.
Der DFB sieht in den hohen Strafzahlungen einen Weg, das Problem der Pyrotechnik zu bekämpfen. Doch die Fans und Kritiker fordern einen anderen Ansatz, um sowohl die Sicherheit im Stadion zu gewährleisten als auch den traditionsreichen englischen Fußball und dessen einzigartige Atmosphäre nicht zu gefährden. Die Debatte ist also noch lange nicht zu Ende.