
Am 13. April 2025 fand die Frühjahrssitzung des IHK-Regionalbeirats Mayen-Koblenz statt. Bei dieser Sitzung wurden die wirtschaftliche Lage der Unternehmen, die Zollkrise und die aktuellen Zinssteigerungen thematisiert. Teilnehmer wie Axel Kargl, Petro Döhr und Martin Neudecker diskutierten die Folgen von US-Präsident Donald Trumps Entscheidungen, die Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte auf 25 Prozent zu erhöhen. Diese Zölle, die für Einfuhren aus allen Staaten gelten, stellen eine Herausforderung für die Unternehmen dar. Dennoch berichten die Industrie- und Handelskammern in Berlin und Brandenburg, dass die Auswirkungen auf die heimische Wirtschaft nur begrenzt sind, wie nordkurier.de anmerkt.
André Fritsche, Hauptgeschäftsführer der IHK Cottbus, äußerte sich besorgt über die langfristige Perspektive für Deutschland als Exportnation. Die IHK Berlin hebt hervor, dass Berliner Unternehmen dank ihrer Diversifizierung weniger stark betroffen sind. Die aktuelle Lage zeigt aber auch, dass es keinen breiten Aufschwung gibt. Laut dihk.de bleibt die wirtschaftliche Situation der Unternehmen ohne nennenswerte Dynamik, und die DIHK prognostiziert für 2023 ein Null-Wachstum.
Stabile Dienstleister und schwächelnde Industrie
Die Befragung unter fast 3.000 Mitgliedsunternehmen, die im Januar durchgeführt wurde, ergab, dass die Industrie schwächelt, während die Lage der Dienstleister als stabil gilt. Diese planen sogar, mehr zu investieren, trotz eines angespannten wirtschaftlichen Umfelds. Besonders in der Hauptstadtregion zeigen sich skeptische Erwartungen der Unternehmen. Die IHKs melden die längste konjunkturelle Schwächephase seit 20 Jahren, was die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts zusätzlich gefährdet.
Ein zentraler Punkt ist der Fachkräftemangel, der derzeit von 62 Prozent der Unternehmen als größtes Risiko wahrgenommen wird. Dies stellt einen Höchstwert seit Herbst 2018 dar und hat sogar die Energie- und Rohstoffpreise als primäres Risiko im Dienstleistungssektor überholt. Die Unsicherheiten in Bezug auf die Arbeitskosten sind ebenfalls hoch, mit 53 Prozent der Unternehmen, die dies als Risiko angeben. Branchen wie die Gastronomie und das Taxigewerbe sind besonders betroffen.
Aktuelle Geschäftslage und Ausblick
Die Erwartungen für die Geschäftslage haben sich leicht verbessert, der Saldo stieg von -14 auf -5 Punkte. Diese Verbesserung ist auf stabilisierte und gesunkene Energiepreise sowie abnehmende Lieferengpässe zurückzuführen. Derzeit bewerten 34 Prozent der Unternehmen ihre Lage als „gut“, während 51 Prozent von einer „befriedigenden“ Lage berichten und 15 Prozent sie als „schlecht“ einschätzen. Für den Handel hingegen ist die Situation schwieriger. Nur 26 Prozent sprechen von guten Geschäften, während 19 Prozent eine negative Einschätzung abgeben.
Die Ursachen dieser negativen Entwicklung sind zurückhaltende Verbraucherstimmung, Lieferkettenstörungen und hohe Einkaufspreise. Ilja Nothnagel von der DIHK fordert daher eine Stärkung der Standortbedingungen sowie neue Impulse für private Investitionen und den Infrastrukturausbau. Ein zentrales Problem für Unternehmen bleibt jedoch die Bürokratie, die als eine der größten Herausforderungen wahrgenommen wird.