
Im Kreis Kusel sorgt der neu entdeckte Ursaurier Stenokranio boldi für Aufsehen, der erst vor einem Jahr am Remigiusberg bei Rammelsbach ausgegraben wurde. Zum ersten Jahrestag dieser bedeutenden Entdeckung bringt die Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE) ein Plüschtier des Prähistorikers auf den Markt. Dieses Plüschtier, auch Boldi genannt, wird nun für 13,90 Euro im Museumsshop des Urweltmuseums Geoskop auf Burg Lichtenberg angeboten, wo auch die Originalfossilien ausgestellt sind. Darüber hinaus kann das Kuscheltier über die Internetseite der GDKE bestellt werden, was dem Verkauf zusätzliche Reichweite verleiht.
Die GDKE hat ein umfassendes Steckbriefsystem für Boldi veröffentlicht. Der Steckbrief charakterisiert den Ursaurier als „Schmalschädler“ und beschreibt, dass das Plüschtier ungefährlich ist und Abenteuer erleben möchte. Dieser Schritt unterstreicht das Ziel der GDKE, das Interesse an den erdgeschichtlichen Schätzen von Rheinland-Pfalz zu fördern und gleichzeitig die Geschichte von Stenokranio boldi lebendig zu halten.
Informationen zum Ursaurier
Stenokranio boldi lebte vor etwa 300 Millionen Jahren und gilt als eines der größten Raubtiere seiner Zeit. Er erreichte eine Größe von etwa 1,5 Metern und wog rund 70 Kilogramm. Seine Lebensweise war amphibisch, was bedeutete, dass er sowohl im Wasser als auch an Land lebte. Stenokranio besetzte die ökologische Nische der späteren Krokodile und war ein erfahrener Jäger, der im seichten Wasser und an den Ufern lauerte, um seine Beute zu fangen. Zu seiner Nahrung zählten sowohl Fische als auch Fleisch, was ihn zu einem gefürchteten Raubtier machte.
Die Forscher entdeckten Stenokranio boldi im Rahmen internationaler Ausgrabungen. Über die letzten Jahre wurden zwei Schädel gefunden, die eine einzigartige Einsicht in diese längst vergangene Art geben. Boldis Funde sind historisch bedeutsam, da vergleichbare Ursaurier-Nachweise nur in Thüringen und den USA zu finden sind. Diese Erkenntnisse erweitern unser Wissen über die ältesten bekannten Ursauriergemeinschaften in Europa, die lange vor den ersten Dinosauriern existierten.
Die Region und ihre Bedeutung
Die Region um den Remigiusberg, wo Stenokranio entdeckt wurde, war während der Zeit seines Lebens Teil eines großen Gebirgstals, das heute als eine der fossilreichsten Gegenden Deutschlands gilt. Damals lag das Gebiet etwa 5.000 Kilometer südlich in der Nähe des Äquators und war von tropischen Fluss- und Seenlandschaften geprägt. Dieses milde Klima er erlaubte eine Vielzahl von Lebensformen, einschließlich der Ursaurier.
Die GDKE hat neben der Plüschtier-Edition auch Pläne zur Rekonstruktion eines maßstabsgetreuen Lebendmodells von Stenokranio boldi angestoßen. Solche Initiativen könnten dazu beitragen, den natürlichen Reichtum der Region herauszustellen und das öffentliche Interesse an ihrer prähistorischen Geschichte zu verstärken. Fossilien aus dieser Zeit sind bereits im Urweltmuseum Geoskop bei Thallichtenberg ausgestellt, wodurch die Besucher die Möglichkeit haben, die faszinierende Welt der Ursaurier hautnah zu erleben. Für weitere Informationen zu diesen Themen verweist die GDKE auf ihre offizielle Webseite.