Im Landkreis Südliche Weinstraße wurden kürzlich herausragende Persönlichkeiten aus der Kommunalpolitik mit verschiedenen Ehrungen ausgezeichnet. Bei zwei feierlichen Veranstaltungen, die im Dezember 2024 und Januar 2025 stattfanden, hob Landrat Dietmar Seefeldt die Bedeutung ehrenamtlichen Engagements hervor und ermutigte die Geehrten, ihre aktive Rolle in der Kommunalpolitik eventuell wieder aufzunehmen.
Insgesamt vergab der Landrat während dieser Feiern sieben Kreis-Wappenschilder, die höchste Ehrung des Landkreises. Zudem wurden zwei Goldene und drei Silberne Kreiswappennadeln verliehen. Die Verleihung von Ehrungsurkunden für 25 Jahre verdienstvolle Tätigkeit im Kreistag rundete die Ehrungen ab.
Ehrungen im Überblick
- Kreiswappenschilder:
- Alexander Schweitzer (Ministerpräsident Rheinland-Pfalz, Bad Bergzabern) – 5 Wahlperioden im Kreistag
- Hermann Bohrer (Klingenmünster) – 5 Wahlperioden im Kreistag
- Rainer Wagner (Klingenmünster) – 5 Wahlperioden im Kreistag
- Alexander von Rettberg (Maikammer) – 5 Wahlperioden im Kreistag, Vorsitzender Seniorenbeirat
- Olaf Gouasé (Roschbach) – 4 Wahlperioden und 3 Jahre im Kreistag
- Andrea Klein (Edenkoben) – 4 Wahlperioden, Fraktionsvorsitzende Bündnis 90/Die Grünen (2009-2014)
- Wolfgang Schwarz (Hainfeld) – 3 Wahlperioden im Kreistag
- Goldene Kreiswappennadeln:
- Ulrich Teichmann (Bad Bergzabern) – Mitgliedschaft im Kreistag 2014/2019, Kreisbeigeordneter 2019/2024
- Stefan Hitziger (Bad Bergzabern) – Mitgliedschaft in 3 Wahlperioden
- Silberne Kreiswappennadeln:
- Helmut Breuner (Steinfeld) – Mitgliedschaft 2019/2024
- Peter Sturm (Ilbesheim) – Mitgliedschaft 2019/2024
- Simon Bludovsky (Niederhorbach) – Mitgliedschaft 2019/2024
- Ehrungsurkunden für 25 Jahre:
- Ruth Hänling (Oberotterbach)
- Nicolai Schenk (Maikammer)
- Kurt Wagenführer (Edenkoben)
- Rainer Wagner (Klingenmünster)
- Hermann Bohrer (Klingenmünster)
- Christine Schneider (Edenkoben)
Die Bedeutung der Kommunalpolitik
Die Kommunalpolitik hat in Deutschland eine lange Tradition und spielt eine wesentliche Rolle in der politischen Landschaft des Landes. Bereits seit dem 19. Jahrhundert entwickelte sich die kommunale Selbstverwaltung. Ihre Wurzeln reichen bis ins Mittelalter zurück, mit erheblichen Veränderungen durch die Preußische Städteordnung und Reformen, die Karl vom Stein und Karl August von Hardenberg initiierten. Diese Reformen stärkten die kommunale Selbstverwaltung und ermöglichten neue Formen politischer Mitbestimmung.
In den letzten Jahrhunderten war die kommunale Selbstverwaltung stets ein Element der politischen Mobilisierung. Die Einführung des allgemeinen Wahlrechts 1871 war ein Meilenstein, auch wenn Frauen und bestimmte Gruppen weiterhin vom Wahlrecht ausgeschlossen blieben. Die Entwicklungen in der Weimarer Republik spiegelten die Diversität der kommunalen Strukturen wider, die auch nach den großen politischen Umbrüchen des 20. Jahrhunderts, einschließlich der NS-Diktatur und der Reformen nach 1945, stets im Wandel waren. Dies zeigt, wie wichtig eine aktive Teilnahme an der Kommunalpolitik ist, um demokratische Werte zu bewahren und weiterzuentwickeln.