
Am Mittwoch, dem 19. Februar 2025, beginnt in Landau der Bau von beidseitigen Bushaltestellen im Westring zwischen Langstraße und Badstraße. Dieses Projekt soll den Verkehrsfluss in der Stadt erheblich verbessern, indem es Autos ermöglicht, wartende Busse zu umfahren. Die teilnehmenden Verkehrsteilnehmer dürfen sich auf eine Bauzeit von jeweils vier Wochen pro Straßenseite einstellen. Eine gute Nachricht ist, dass keine Straßensperrungen erforderlich sind, sodass die Verkehrsteilnehmer die Umbaumaßnahmen ohne große Einschränkungen erleben können.
Geplant sind zwei Haltestellen auf beiden Seiten der Straße, die barrierefrei ausgebaut werden. Dies geht im Einklang mit der zunehmenden Berücksichtigung der Barrierefreiheit im öffentlichen Raum. Die Haltestellen werden mit modernen Ausstattungen wie Wartehäuschen, Sitzmöglichkeiten, Fahrradabstellplätzen und sogar einer Fahrradreparaturstation versehen. Zusätzlich wird ein dynamisches Fahrgastinformationssystem installiert, um die Nutzer stets auf dem neuesten Stand zu halten. Die Baukosten belaufen sich auf 263.000 Euro, wobei der Land Rheinland-Pfalz 85 Prozent der Kosten übernimmt, wie die Stadtverwaltung von Landau berichtet.
Barrierefreiheit im Fokus
Der Ausbau der Haltestellen in Landau entspricht den Leitlinien des Landesbetriebs Mobilität Rheinland-Pfalz (LBM), die 2020 in einem Leitfaden für die barrierefreie Gestaltung von Verkehrsflächen veröffentlicht wurden. Dieser Leitfaden wurde mit Beteiligung der Landesbeauftragten für die Belange behinderter Menschen, Matthias Rösch, und des Fachberaters für Barrierefreiheit, Wolfgang Schweinfurth, erstellt. Verkehrsstaatssekretär Andy Becht hebt hervor, wie wichtig die barrierefreie Gestaltung für die Teilhabe aller Menschen am öffentlichen Leben ist. Durch die neuen Haltestellen wird diese Zielsetzung in der Stadt Landau aktiv verfolgt.
Ein zentraler Aspekt der barrierefreien Gestaltung ist, dass diese Flächen nicht nur Menschen mit Beeinträchtigungen zugutekommen, sondern auch Müttern mit Kinderwagen oder Personen mit Rollgepäck. Ein weiteres Merkmal der barrierefreien Haltestellen sind die geplanten Bordsteinhöhen von mindestens 18 cm, die den Zutritt zu den Bussen erleichtern sollen. Der Leitfaden des LBM stellt sicher, dass diese Standards überall in Rheinland-Pfalz einheitlich umgesetzt werden, was insbesondere auch Blinden und Sehbeeinträchtigten zugutekommt.
Inklusive Mobilität: Ein gesamtgesellschaftliches Anliegen
Es ist wichtig, die Rahmenbedingungen für die Mobilität aller Menschen zu verbessern. In Deutschland haben rund 13 Millionen Personen Beeinträchtigungen, wobei knapp 4,5 Millionen von ihnen Unterstützung bei der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel benötigen. Oft sind unzureichende Informationen über individuelle Barrieren der Hauptgrund, weshalb Menschen mit Beeinträchtigungen nicht in der Lage sind, selbstständig öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen. Rund 80 Prozent der insgesamt 5.700 Bahnhöfe, Haltestellen und Haltepunkte sind zwar barrierefrei, doch bleibt die Informationslage oft unzureichend.
Projekte wie „Wheelmap“, das Informationen über rollstuhlgerechte Orte anbietet, oder Initiativen zur Optimierung bestehender ÖPNV-Apps für Menschen mit verschiedenen Beeinträchtigungen, sind wichtige Schritte in Richtung einer inklusiven Mobilität. Die Entwicklung solcher Systeme wird von Programmen wie mFUND des BMDV unterstützt, das Projekte zur Verbesserung der barrierefreien Mobilität fördert. Diese Initiativen stellen sicher, dass auch künftig Barrieren abgebaut werden und alle Menschen am öffentlichen Verkehr teilnehmen können, ohne auf Unterstützung angewiesen zu sein.