Ludwigshafen

Flucht aus dem Gefängnis: Wie ein Doppelmörder die Justiz täuschte!

Ein vielbeachteter Prozess läuft derzeit vor dem Amtsgericht Landau, in dem ein 46-jähriger Südpfälzer beschuldigt wird, einem verurteilten Doppelmörder zur Flucht verholfen zu haben. Die Verhandlung bietet sowohl schockierende Enthüllungen als auch überraschende Wendungen. Der Doppelmörder, der während seines Ausbruchs am 30. Oktober 2023 in Germersheim gefasst wurde, entlastete während seiner Aussage am zweiten Prozesstag den mutmaßlichen Fluchthelfer und nannte die Flucht einen „spontanen Gedankenblitz“.

Während der Flucht, so die Darstellung des Doppelmörders, wollte er niemanden belasten und gab daher nicht bekannt, wer ihm konkret geholfen hatte. Laut der Staatsanwaltschaft wird jedoch vermutet, dass die Flucht im Vorfeld im Gefängnis geplant wurde. Der Doppelmörder, der sich während eines bewachten Ausgangs am Baggersee von Germersheim in die Freiheit begab, trug zu diesem Zeitpunkt eine elektronische Fußfessel, die nach seiner Flucht gefunden wurde.

Die Flucht und ihre Umstände

Bei seinem bewachten Ausgang war der Doppelmörder von zwei Wachleuten begleitet und traf sich dort mit seiner Familie. Während der Familienbesuche gab er an, ein Styroporflugzeug holen zu wollen, und nutzte diesen Moment, um aus dem Sichtfeld seiner Aufseher zu entkommen. Der Vorwurf, der mutmaßliche Fluchthelfer habe auf ihn gewartet und ihn nach Tschechien gefahren, wurde von ihm vehement zurückgewiesen.

Erst nach neun Monaten internationaler Fahndung wurde der Doppelmörder schließlich in der Republik Moldau gefasst. Dies sorgte für erhebliches Aufsehen und hielt die Behörden in Rheinland-Pfalz monatelang in Atem. Der Angeklagte, der in der Justizvollzugsanstalt Bruchsal eine sechsjährige Haftstrafe mit dem Doppelmörder verbrachte, bestreitet alle Vorwürfe und bezeichnet sie als „Fantasiegeschichten“. Außerdem kündigte er an, sich selbst verteidigen zu wollen, da er kein Vertrauen in seinen vom Gericht zugewiesenen Anwalt hat.

Einschätzung und Verteidigung des Angeklagten

Der mutmaßliche Fluchthelfer betont, dass er während der Flucht des Doppelmörders nicht beteiligt war, und bestritt, ihn transportiert oder dafür Geld erhalten zu haben. Neben seiner eigenen Darstellung beruft er sich auch auf ein Alibi, angeblich belegt durch die Aussage seiner Schwester, die ihn am fraglichen Tag in Mannheim gesehen haben will. Diese Version wird jedoch von Gericht und Staatsanwaltschaft skeptisch betrachtet.

Die Ehefrau des Doppelmörders gab während der Verhandlung an, ihrem Mann bei der Flucht geholfen zu haben. Für sie hat dies jedoch keine rechtlichen Konsequenzen. Der mutmaßliche Fluchthelfer, der seit August 2024 in Untersuchungshaft sitzt, sieht sich also einem schweren Vorwurf ausgesetzt, der weitreichende Folgen für sein Leben haben könnte.

Die Verhandlung wird nach den bislang dramatischen Ereignissen am 3. Februar 2025 fortgesetzt. Die Anklage gegen den mutmaßlichen Fluchthelfer wurde im November 2024 wegen Gefangenenbefreiung erhoben, und das Gericht wird eingehend prüfen, ob es ausreichend Beweise für eine Verurteilung gibt.

Der Prozess bleibt spannend und könnte nicht nur das Schicksal des Angeklagten, sondern auch die Debatte über Fluchthilfen und deren gesellschaftliche Auswirkungen neu entfachen. Weitere Entwicklungen sind abzuwarten und könnten von erheblichem öffentlichen Interesse sein.

Für detaillierte Informationen zu den Hintergründen dieser Geschehnisse lesen Sie auch SWR sowie Tagesschau.

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Beste Referenz
swr.de
Weitere Infos
tagesschau.de

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