
Die Nachfrage nach Balkonkraftwerken boomt. Eine steigende Anzahl an Haushalten interessiert sich für die Möglichkeiten der Solarstromnutzung, insbesondere durch städtische Förderprogramme. Im Januar wurde in Ludwigshafen der 200. Förderbescheid für private Balkonkraftanlagen versandt, ein Zeichen für das große Interesse an diesen umweltfreundlichen Energielösungen. Ellen Schlomka, Leiterin der Stabsstelle Klimaschutz, zeigt sich überrascht von der hohen Nachfrage in den kälteren Monaten Herbst und Winter. Diese Programme zielen insbesondere darauf ab, Mieter in die Energiewende einzubinden und den Klimaschutz aktiv zu fördern, berichtet die Rheinpfalz.
Das sogenannte Förderprogramm wird aus Mitteln des Landesförderprogramms Kipki finanziert. Es sieht einen pauschalen Zuschuss von 200 Euro pro Haushalt für den Erwerb von Balkonkraftwerken vor. Insgesamt hat die Stadt Ludwigshafen 150.000 Euro für dieses Programm bereitgestellt und plant die Förderung von bis zu 750 Anlagen im Stadtgebiet. Besonders bemerkenswert ist, dass Anträge bis Ende November gestellt werden können, solange die Mittel verfügbar sind, wobei die Antragstellung ausschließlich über die offizielle Website der Stadt (www.ludwigshafen.de) erfolgt.
Regionale Unterschiede in der Förderung
Anders als in Ludwigshafen gibt es auch in anderen Bundesländern spezifische Förderangebote für Balkonkraftwerke. In Mecklenburg-Vorpommern beispielsweise wird die Anschaffung von Minisolaranlagen mit einem Zuschuss von maximal 500 Euro unterstützt. Mieter haben hier etwa drei Jahre Zeit, um ihren Zuschuss-Antrag zu stellen. Die Landesregierung hat dazu sogar eine Fragen- und Antwortenseite eingerichtet, um Interessierten zu helfen, berichtet die Balkonkraft MV.
Ein weiterer interessanter Aspekt ist die zunehmende Zustimmung zu einer Online-Petition zur „Vereinfachung für Balkonsolaranlagen“, die beim Bundestag initiiert wurde. Diese benötigte bis zum 27. April 2023 insgesamt 50.000 Stimmen und erhielt schließlich 101.877 Stimmen. Die Förderung für Eigentümer in Mecklenburg-Vorpommern hingegen war bereits im März 2023 erschöpft, was den Druck auf die Förderung von Mietern erhöht. Seither sind immer mehr Menschen daran interessiert, kleinere Solaranlagen in städtischen Kontexten zu nutzen.
Der wachsende Markt für Balkonkraftwerke
Balkonkraftwerke sind kompakte Lösungen, die aus Solarmodulen, einem Wechselrichter und einem Stecker für den Anschluss an das Stromnetz bestehen. Sie bieten viele Vorteile, darunter eine einfache Installation und geringere Anforderungen an Genehmigungen. Diese Anlagen sind nicht nur für Mieter, sondern auch für Eigentümer von Mehrfamilienhäusern geeignet und tragen damit zur breiten Zugänglichkeit erneuerbarer Energien in städtischen Gebieten bei. Laut einer Analyse auf Energie Solar Erfahrungen ergibt sich in vielen Fällen eine deutliche Kostensenkung durch verschiedene Förderprogramme und die Mehrwertsteuerbefreiung für Photovoltaikanlagen seit dem 1. Januar 2023.
Das zunehmende Interesse an nachhaltigen Energiequellen ist nicht nur eine Antwort auf den Klimawandel, sondern auch eine Reaktion auf die steigenden Energiekosten. Die Förderung aus verschiedenen Programmen, sei es durch Zuschüsse oder Steuervergünstigungen, hat dazu beigetragen, die Anschaffungskosten entscheidend zu senken. Dies lässt die Mieter und Eigentümer von Mehrfamilienhäusern aktiv an der Energiewende teilnehmen und zeigt, wie regional unterschiedliche Ansätze den Markt für Balkonkraftwerke weiter beleben können.