Ludwigshafen

Tradition trifft Innovation: Fasnachtsverein Ludwigshafen im Fokus!

Der Fastnachtsverein Hans Warsch, gegründet im Jahr 1924, ist der zweitälteste Fasnachtsverein in Ludwigshafen und zählt zu den ältesten in den badisch-pfälzischen Landstrichen. Ursprünglich von Kerbewesern ins Leben gerufen, erhielt der Verein zunächst keinen Eintrag ins Vereinsregister. Unter den 15 Gründungsmitgliedern waren keine „höhergestellten Persönlichkeiten“. Der älteste Karnevalsverein der Stadt, der KV Rheinschanze, war 1925 Pate für Hans Warsch. Seit den 1950er Jahren ist Sibylle Huber Mitglied des Vereins und war als Tanzmariechen aktiv.

Hans Warsch hat sich zur Brauchtumspflege in der deutschen Fasnacht verpflichtet. Zu den bedeutendsten Beiträgen zählt die Einführung von Damensitzungen, die in den 1970er Jahren von Sibylle Huber organisiert wurden. Die erste Damensitzung in der Region fand in der Turnhalle Oggersheim statt und war ein großer Erfolg, da sie 450 Frauen anzog. Das Engagement des Vereins in der Förderung des Gardetanzes ist ebenfalls bemerkenswert. Hans Warsch war der erste Verein, der ab 1962 Tanzturniere für professionellen Gardetanz veranstaltete. Diese fanden zunächst in der Festhalle Oggersheim statt und wurden 1965 in die Eberthalle verlegt, wo 1989 die Deutsche Meisterschaft im Gardetanz ausgerichtet wurde.

Traditionen und Bräuche

Die Traditionen von Hans Warsch sind tief im deutschen Karneval verwurzelt. Dazu gehört auch die Begrüßung mit „Oha“, die dem Verein eine besondere Note verleiht. Die Tanzgarde des Vereins trägt Uniformen, die den Karlsschülern nachempfunden sind. Während der Hochsaison widmet sich die Vereinsmitglieder der Organisation zahlreicher Veranstaltungen und der Pflege dieser Bräuche.

In Deutschland ist der Karneval eine facettenreiche Feier, die oft Verwirrung bei ausländischen Besuchern auslöst. Gewöhnlich umfasst der Karneval Verkleidungen, Lieder und ausgelassene Feiern, deren Ausprägungen je nach Region variieren. Während der Karneval jedoch in katholischen Regionen seit Jahrhunderten gefeiert wird, hat er in protestantisch geprägten Gegenden erst in den letzten dreißig Jahren an Beliebtheit gewonnen. Der rheinische Karneval ist bekannt für seine großen Umzüge, wie den Kölner Rosenmontagszug, der bis zu 1 Million Zuschauer anzieht.

Von Tanz und Tradition

Ein wichtiger Bestandteil des Karnevals ist der traditionelle deutsche Karnevalstanz, auch bekannt als „Gardetanz“. Dieser Tanz entwickelte sich ursprünglich als satirische Parodie auf den preußischen Militarismus. Seit den 1960er Jahren hat sich der Gardetanz von einer kritischen Praxis zu einem regulierten Hochleistungstanzsport entwickelt. Wenngleich der Karnevalstanz in Tanzstudien selten behandelt wird, hat er mehr als 2,6 Millionen Mitglieder in Deutschland, die meisten davon unter 18 Jahren. Sabrina Huth, eine Tanzkünstlerin aus Berlin, untersucht in ihrer Forschung die Erfahrungen aus ihrer Zeit als Karnevalstänzerin.

Huth reflektiert über die Herausforderungen und Feinheiten des Karnevalstanzes, speziell aus queer-feministischer Sicht. Ihre Experimente und das Aufeinandertreffen alter Erinnerungen werden mit aktuellen gesellschaftlichen Fragen verknüpft, wodurch sie bestehende Vorurteile und Stereotypen hinterfragt. Der Karnevalstanz ist tief in kolonialen und sexistischer Traditionen verwurzelt, und Huth plant, Archivmaterial zu untersuchen, um ein kollektives Verständnis der historischen und gegenwärtigen Bedeutung des Tanzes zu erkunden.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
wochenblatt-reporter.de
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touchingmargins.com
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alumniportal-deutschland.org

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