
Am 28. Februar 2025 wird die Fußballwelt auf die Red Bull Arena in Leipzig blicken, wenn RB Leipzig und der 1. FSV Mainz 05 aufeinandertreffen. Rund 1900 Fans aus Mainz werden an diesem Samstag (15.30 Uhr/live Sky) die Reise antreten, um ihr Team zu unterstützen. Doch dieses Jahr fällt die große Faschingsparty im Stadion aufgrund strenger Regelungen zur Kostümierung aus.
Die Verantwortlichen von RB Leipzig haben klare Vorgaben erlassen, um die Sicherheit im Stadion zu gewährleisten. Verboten sind Ganzkörperkostüme, Maskierungen, vollflächig geschminkte Gesichter und stark gepolsterte Kostüme. Diese Maßnahmen dienen der Verhinderung von Vermummung und sollen eine reibungslose Personenkontrolle am Eingang ermöglichen. Auch die Mainzer Fans sind aufgefordert, erkennbar zu bleiben und auf das Mitführen von Masken oder Waffenattrappen zu verzichten. Leipzig-Coach Marco Rose wird in einem lässigen Outfit an der Seitenlinie stehen und kann sich an viele positive Erinnerungen an die Fastnacht in seiner Heimatstadt Mainz erinnern.
Gemeinsam gegen Blutkrebs
In Verbindung mit dem Spiel wird eine wichtige Registrierungsaktion der DKMS (Deutsche Knochenmarkspenderdatei) stattfinden. Zwischen 13 Uhr und 15.30 Uhr können die Fans in der Red Bull Arena teilnehmen. Der Kapitän von RB Leipzig, Willi Orban, setzt sich aktiv gegen Blutkrebs ein und ist selbst Stammzellenspender. Zudem haben sich viele seiner Teamkollegen registriert, um potenzielle Lebensretter zu werden.
Peter Gulacsi, ebenfalls in Reihen des Vereins, betont, wie einfach und schnell die Registrierung verläuft. Bei einer früheren DKMS-Aktion konnten im Jahr 2017 vier registrierte Personen einem an Blutkrebs erkrankten Menschen helfen. In diesem Kontext wird auch die Geschichte von Jonathan Hendel erwähnt, einem fanatischen Leipzig-Anhänger, der 2021 durch eine Stammzellspende einer Frau das Leben retten konnte und das Spiel am Samstag live im Stadion verfolgen wird.
Die ernsten Hintergründe von Blutkrebs
Die Notwendigkeit und Bedeutung solcher Aktionen zeigt sich in vielen tragischen Schicksalen. So erhielt Titus, ein Junge aus Gescher in Nordrhein-Westfalen, im Januar 2021 die erschreckende Diagnose Blutkrebs (Leukämie). Nachdem die Symptome wie unruhiger Schlaf und Trinkverweigerung auftraten, wurde er ins Uniklinikum Münster überwiesen. Nach einer Zeit der Chemotherapie und einer CAR-T-Zell-Therapie wurde Titus letztendlich am 1. März 2023 mit einer lebensrettenden Stammzellspende behandelt. Bei der Registrierungskampagne seiner Familie trugen 1.231 Menschen dazu bei, potenzielle Spender zu finden.
Die nicht nur emotional belastende, sondern auch physisch herausfordernde Thematik wird durch aktuelle Daten über Blutkrebs untermauert. Über 12 Millionen Menschen sind international als Stammzellspender registriert, wobei mehr als 7,7 Millionen in Deutschland verzeichnet sind. Trotz der positiven Entwicklung hat die DKMS berichtet, dass im vergangenen Jahr über 400.000 neue Registrierungen stattfanden, während rund 125.000 Menschen aus Altersgründen die Datenbank verlassen mussten.
Möglichkeiten der Stammzellspende
Es gibt verschiedene Methoden zur Stammzellspende, wobei die periphere Stammzellentnahme mit etwa 90 Prozent die häufigste Methode darstellt. Dabei werden Stammzellen durch Apherese aus dem Blut gewonnen, und Spender müssen über fünf Tage ein Medikament mit Wachstumsfaktoren einnehmen, um die Produktion der Stammzellen zu fördern. Die Entnahme selbst dauert in der Regel drei bis fünf Stunden, nach der Spende können die Spender normalerweise am selben Tag die Klinik verlassen.
Die Knochenmarkentnahme, die in ca. 10 Prozent der Fälle zur Anwendung kommt, erfolgt unter Vollnarkose und hat ein geringes Risiko, ähnlich dem einer Operation. Das Knochenmark regeneriert sich innerhalb weniger Wochen, und die meisten Spender benötigen nur eine kurze Erholungszeit. Die medizinische Voruntersuchung spielt hierbei eine entscheidende Rolle.
Am Samstag dürfen die Zuschauer in Leipzig nicht nur ein spannendes Fußballspiel erwarten, sondern auch eine bedeutende Möglichkeit, aktiv gegen Blutkrebs zu kämpfen und Leben zu retten.