Mayen-Koblenz

Elterntaxis gefährden Schulwege: So gehen Kinder sicher zur Schule!

Die Diskussion über den Schulweg von Kindern ist in den letzten Jahren immer intensiver geworden. Laut der Borkener Zeitung sind Konflikte und gefährliche Situationen vor Grundschulen vielfach auf den Verkehr durch sogenannte Elterntaxis zurückzuführen. Diese Fahrzeuge halten oft auf dem Gehweg, was den Verkehr für Fußgänger und andere Kinder erheblich behindert. Zudem führen unachtsames Verhalten der Eltern, wie das plötzliche Öffnen von Autotüren und schnelles Fahren, zu einem erhöhten Risiko für die Kinder.

In Rheinland-Pfalz hat die Umwelt- und Mobilitätsministerin Katrin Eder die Initiative gestartet, das Zu-Fuß-Gehen zur Schule zu fördern. Eder hebt die gesundheitlichen Vorteile sowie den Klimaschutz hervor, die durch Bewegungsaktivitäten erzielt werden können. Damit verbunden zeichnet der ADAC jährlich Schulen aus, die sich besonders um Bewegung, sichere Schulwege und gesunde Ernährung kümmern. In diesem Jahr wurden drei rheinland-pfälzische Schulen für ihr Engagement ausgezeichnet, wobei Thomas Anders, Sänger und Musikproduzent, als Jury-Mitglied fungierte.

Förderung des Zu-Fuß-Gehens

Die Grundschule Heddesdorfer Berg in Neuwied setzt aktiv auf das Gehen zu Fuß. Die Schule bemüht sich, Eltern zu ermutigen, den Schulweg ohne Auto anzutreten, um den Kindern mehr Selbstständigkeit und Sicherheit zu vermitteln. Unterstützt wird dies durch innovative Maßnahmen wie Stempelkarten und gelbe Fußspuren, die die Kinder motivieren sollen. Auch die Goethe-Grundschule in Höhr-Grenzhausen bietet zahlreiche Aktivitäten an, darunter aktive Pausen und sportliche Angebote, sowie ein Belohnungssystem, um das Gehen zur Schule attraktiver zu gestalten.

Die Grund- und Ganztagsschule Ochtendung integriert zahlreiche Elemente wie „Gute-Laune-Tanz“ und Waldtage in den Lehrplan, welche die Gesundheit und Fitness der Schüler fördern. Dies zeigt, wie verschiedene Schulen die Bewegung der Schüler unterstützen und gleichzeitig ein sicheres Umfeld schaffen, das die Selbstständigkeit unter den Kindern schult. Der ADAC bestätigt die Wichtigkeit dieser Ansätze: Eine Umfrage ergab, dass 50% der Schulkinder fast immer zu Fuß zur Schule gehen oder zur Haltestelle, während 22% regelmäßig mit dem Auto gebracht werden.

Alternativen zum Elterntaxi

Das Verkehrschaos vor vielen Schulen, besonders in den Morgenstunden, lässt viele Eltern auf das Elterntaxi zurückgreifen. Dennoch gibt es sicherere Alternativen. Ausgewiesene Elternhaltestellen gewinnen zunehmend an Akzeptanz und könnten laut ADAC den Verkehr vor Schulen entlasten. Dies könnte dazu beitragen, gefährliche Verkehrssituationen zu minimieren, die von vielen Eltern bereits als problematisch identifiziert werden.

Die Förderung des selbstständigen Gehens zur Schule ist nicht nur eine Frage der Verkehrssicherheit. Studien zeigen, dass das frühe und altersgerechte Heranführen an den Straßenverkehr die Risikobewusstsein und Verkehrssicherheit der Kinder nachhaltig stärkt. Der ADAC empfiehlt, dass Kinder bereits in der ersten Klasse zu Fuß zur Schule gehen sollten, solange der Schulweg sicher ist. Eine sinnvolle Begleitlösung ist der „Walking-Bus“, bei dem Kinder gemeinsam und beaufsichtigt zur Schule gehen, was auch den Eltern die Hol- und Bringzeiten erleichtert.

Initiativen für sichere Schulwege

Das Projekt „Fuß- und fahrradfreundliche Schule“, das von den VCD-Verbänden initiiert wurde, zielt darauf ab, Schüler*innen bei der Entwicklung eines selbstständigen und sicheren Schulwegs zu unterstützen. Kostenlos angebotene Online-Workshops im ersten Halbjahr 2024 sollen Lehrkräften, Schulleitungen und interessierten Eltern helfen, die Fuß- und Fahrradfreundlichkeit rund um Schulen zu analysieren und zu verbessern. Die Workshop-Inhalte beinhalten auch Empfehlungen zur Infrastruktur, um sichere Wege für den Schulweg zu schaffen, unterstützt vom Umweltbundesamt.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Schulweg für Kinder sowohl eine Herausforderung als auch eine Chance darstellt. Mit den richtigen Maßnahmen, Informationen und einer engagierten Community können sichere, gesunde und unabhängige Schulwege gestaltet werden, die nicht nur die Kinder, sondern auch das Verkehrsaufkommen vor Schulen nachhaltig verbessern.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
borkenerzeitung.de
Weitere Infos
adac.de
Mehr dazu
umweltbundesamt.de

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