Mayen-Koblenz

Öl-Unfall in Thürer Wiesen : Umweltkatastrophe fordert 200 Tiere!

Am 11. März 2025 dauern die Reinigungsarbeiten im Naturschutzgebiet „Thürer Wiesen“ nach dem verheerenden Tanklaster-Unfall bei Mendig weiterhin an. Sprecher der Kreisverwaltung Mayen-Koblenz berichten von einem Fortschritt, jedoch sind die Arbeiten aufgrund der umfangreichen Kontamination deutlich komplexer als zunächst angenommen. Die Ölrückstände, die durch den Unfall in das empfindliche Ökosystem gelangten, wurden am vergangenen Wochenende weiterhin aufgefangen und werden nun fachgerecht entsorgt. Der Einsatz des Technischen Hilfswerks (THW) aus drei Bundesländern, unter anderem mit der Fachgruppe Ölbekämpfung aus Koblenz, zeigt, wie ernst die Situation ist.

Insgesamt sind Einheiten aus Andernach, Mayen, Bendorf, Neuwied und Ahrweiler im Einsatz. Daneben unterstützte das THW aus Kehlheim in Bayern mit Spezialmaterial, um die Ölaufnahme zu optimieren. Den ersten Schätzungen zufolge ist die Schadenshöhe des Unfalls noch unklar, die Kreisverwaltung geht allerdings von einem Versicherungsfall aus. Eine kritische Lage zeigt sich in der Tierwelt; bislang wurden über 200 tote Tiere, darunter Vögel und andere Wildtiere, nach dem Ölunfall registriert. Von ursprünglich 76 geretteten Vögeln überlebten nur wenige.

Umfangreiche Umweltschäden und kritische Situation für die Tiere

Die natürliche Umgebung ist stark betroffen. Laut Bericht von tagesschau.de hatte der Tanklaster, der über 30.000 Liter Heizöl geladen hatte, erhebliche Mengen in die Oberflächenentwässerung und ein Regenrückhaltebecken abgelassen. Die Feuerwehr war in der Lage, etwa 18.000 Liter Heizöl abzusaugen, doch die Auswirkungen auf die Tierwelt sind bereits dramatisch sichtbar. Zahlreiche Wasservögel, darunter Stockenten und Blässhühner, sind vom Öl betroffen. Die Tierwelt leidet, da das Öl zu Unterkühlung und einem qualvollen Tod führt.

Beunruhigend ist auch die unklare Lage bezüglich der Auswirkungen auf das Grundwasser. Umweltministerin Katrin Eder (Bündnis 90/Die Grünen) beschreibt die Situation als Öl-Unglück mit verheerenden Folgen. Dies hat auch Konsequenzen für ein geplantes Wasserbüffelprojekt im Naturschutzgebiet. Ein Mähboot wurde organisiert, um Schilf zu beseitigen und so das Öl aus dem Gebiet zu entfernen. Allerdings gibt es Kritik an der verspäteten Warnung und dem Fehlen geeigneter Absperrungen, sodass bereits Hunde und Kinder mit dem kontaminierten Wasser in Kontakt kamen.

Fortschritt in der Pflege der Wildtiere

Francis Kauermann von der Wildvogelpflegestation Kirchwald ist derzeit aktiv auf der Suche nach ölverschmierten Tieren im Naturschutzgebiet. Bis jetzt konnten Graureiher, Blesshühner, Stockenten, Teichhühner, Kormorane und Nutrias geborgen werden. Die Tiere müssen in der Pflegestation etwa vier bis sechs Wochen bleiben, um behandelt zu werden; dennoch ist die Situation angespannt. Aktuell werden rund 40 Vögel aus dem Naturschutzgebiet in Kirchwald aufgepäppelt, wobei für die Behandlung auch Spenden für Insektenfutter benötigt werden.

Die intensive Pflege der Vögel erforderte in der ersten Woche tägliche Bäder, was mittlerweile auf alle zwei bis drei Tage reduziert wurde, da die Wildvogelpflegestation zurzeit nur ein Waschbecken zur Verfügung hat. Der Umbau der Räumlichkeiten stellt eine zusätzliche Herausforderung dar.

Die Reinigungsarbeiten im Naturschutzgebiet „Thürer Wiesen“ können noch wochenlang dauern, während sich die Verantwortlichen weiterhin um die Minimierung der Schäden bemühen. Experten sind sich einig, dass die Auswirkungen dieses Unglücks auf die Natur und die Tierwelt noch lange zu spüren sein werden. Das gesamte Ausmaß des ökologischen Schadens wird erst in den kommenden Wochen und Monaten vollständig sichtbar werden.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
swr.de
Weitere Infos
tagesschau.de

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