Der schillernde Mosel-Apollofalter, eine der größten Tagfalterarten in Deutschland, ist in seiner Existenz akut bedroht. In Rheinland-Pfalz hat der Rückgang seiner Population in den letzten Jahren dramatische Ausmaße angenommen, was nicht nur für den Schmetterling selbst, sondern auch für das gesamte Ökosystem von großer Bedeutung ist. Das Land Rheinland-Pfalz hat in Reaktion auf diese besorgniserregende Entwicklung Maßnahmen in Form eines neuen Förderprojekts über die Aktion Grün angekündigt, um den bedrohten Apollofalter zu retten. Hierbei betont das Umweltministerium die Rolle des Falters als naturschutzfachliches Aushängeschild des Moseltals, so berichtet Blick aktuell.
Laut den Ergebnissen eines ehrenamtlichen Monitorings der letzten Flugsaison zeigt sich ein alarmierender Rückgang der individuellen Nachweise im Landkreis Cochem-Zell. Hier wurden nur noch Einzeltiere an drei Fundorten gefunden, im Vorjahr waren es noch sieben Fundorte. Eine andere Region, der Landkreis Mayen-Koblenz, verzeichnete hingegen noch zweistellige Individuenzahlen, was dem Vorjahresniveau entspricht.
Ursachen des Rückgangs
Die Ursachen für das drohende Aussterben des Mosel-Apollofalters sind vielfältig. Unter anderem wird auf die fortschreitende Verbuschung von Felsbiotopen und Weinbergsbrachen verwiesen. Ein weiterer entscheidender Faktor ist der Einsatz von Pestiziden, der durch die Intensivierung des Weinanbaus verstärkt wird. Insbesondere von Mitte Mai bis Ende Juli werden in den Steillagen nahe den Lebensräumen des Schmetterlings Pestizidcocktails aus Hubschraubern versprüht, was durch Ausnahmegenehmigungen trotz generellem Verbot erlaubt ist. Charlotte Reutter, Naturschutzreferentin des BUND Rheinland-Pfalz, mahnt zur Beendigung dieses übermäßigen Pestizideinsatzes, um den Verlust an Artenvielfalt zu stoppen. Diese Informationen finden sich in einem Bericht des BUND Rheinland-Pfalz.
Auch der Klimawandel, mit seinen längeren Dürreperioden, spielt eine essentielle Rolle in der Bedrohung des Apollofalters. Eine positive Nachricht ist jedoch der erstmalige Nachweis eines Apollofalter-Eis im Nothbachtal, einem etwas kühleren und feuchteren Seitental. Dies könnte möglicherweise auf eine gewisse Resilienz der Art hinweisen.
Rettungsmaßnahmen und Nektarpflanzen
Um den Rückgang der Population aufzuhalten, wurden gezielte Maßnahmen ergriffen. Apollotankstellen – spezielle Anpflanzungen von Skabiosen-Flockenblumen, die als Haupt-Nektarquelle für den Mosel-Apollofalter dienen – spielen hierbei eine zentrale Rolle. Zwischen Kobern-Gondorf und Winningen konnten an diesen Tankstellen erfreulicherweise mehrere Tiere beim Nektarsaugen beobachtet werden. Das Züchten und das großflächige Auspflanzen dieser Nektarpflanze stellt eine wichtige Maßnahme zum Erhalt des Schmetterlings dar, so betont Blick aktuell.
Trotz der Herausforderungen, vor denen der Mosel-Apollofalter steht, gibt es durch die bevorstehenden Rettungsmaßnahmen Hoffnung auf eine positive Wende. Angesichts der Tatsache, dass seit 2012 die Population des Apollofalters massiv abgenommen hat, ist es jedoch dringend notwendig, die Schutzmaßnahmen fortzusetzen und zu intensivieren, um das Überleben dieser einzigartigen Art zu sichern.