
Am 16. April 2025 fließt der Verkehr auf der neu eröffneten A49 seit drei Wochen störungsfrei. Die Fertigstellung des Lückenschlusses zwischen der Anschlussstelle Schwalmstadt und dem Ohmtal-Dreieck wurde mit viel Vorfreude erwartet. Nun nutzen viele Lkw die neue Strecke, was zu einer spürbaren Entlastung für die Anliegerkommunen führt, insbesondere für die Bürger von Gilserberg.
Lukas Daum, Bürgermeister von Gilserberg, hebt hervor, dass die Lärmsituation im Ort deutlich verbessert wurde. Durch den neuen Autobahnabschnitt habe der Verkehr auf der B3 und der L3155 merklich abgenommen. „Die A49 wird als große Entlastung wahrgenommen“, erklärt Daum und hofft, dass diese Entwicklung noch verstärkt wird, sobald Navigationsgeräte die neue Route empfehlen.
Verkehrsstatistik und künftige Messungen
Doch nicht alle sind zufrieden. Gewerbetreibende in Gilserberg äußern Bedenken hinsichtlich möglicher Einbußen durch die geringere Laufkundschaft. Bürgermeister Daum sieht jedoch keinen Verbesserungsbedarf an der Autobahn. Ähnlich positive Rückmeldungen kommen auch aus Neustadt, wo das Lkw-Aufkommen ebenfalls stark zurückgegangen ist. Bürgermeister Thomas Groll plant bereits eine Verkehrszählung im Juni oder Juli, um die Veränderungen messbar zu machen.
Das Bundesverkehrsministerium hat ebenfalls angekündigt, Verkehrszählungen durchzuführen und die Notwendigkeit von Lärmschutzmaßnahmen zu prüfen. In Neustadt und Momberg gibt es bereits Beschwerden über den Autobahnlärm, was Groll veranlasst, Nachbesserungen im Lärmschutz zu fordern, falls die Messungen dies erforderlich machen.
Die Hintergründe des Projekts
Die Verkehrsanbindung nach Kassel und Frankfurt am Main wird durch die A49 erheblich verbessert. Laut A49 Hessen umfasste der Neubauabschnitt eine Länge von rund 30 Kilometern und erforderte Investitionen von etwa 1,5 Milliarden Euro, die durch den Bund bereitgestellt wurden. Die Bauarbeiten, die im Herbst 2020 begannen, dauerten vier Jahre lang und wurden im Rahmen einer Öffentlich-Privaten Partnerschaft (ÖPP) realisiert.
Mit dieser Strecke ist die A49 nun durchgehend von Kassel bis zur A5 am Ohmtal-Dreieck befahrbar, was das nachgeordnete Straßennetz entlastet. Die Betrieb und Unterhaltung des Lückenschlusses sind bis 2050 durch die A49 Autobahngesellschaft mbH & Co. KG gesichert.
Der Erfolg dieses Projekts könnte auch ein interessantes Fallbeispiel für die zukünftige Verkehrsplanung und -statistik in Deutschland sein. Laut dem Bundesministerium für Digitales und Verkehr betreibt die jährliche Publikation „Verkehr in Zahlen“ (ViZ) umfassende Erhebungen zur Verkehrsinfrastruktur und Mobilität, einschließlich der Investitionen und des täglichen Mobilitätsverhaltens der Deutschen.
Die Verkehrsfreigabe wird weiterhin genau beobachtet, da die Kommunen Daten sammeln, um die langfristigen Auswirkungen dieses wichtigen Infrastrukturprojekts zu verstehen. Bürgermeister Tobias Kreuter von Schwalmstadt betont die Notwendigkeit, Daten zur Verfügung zu haben, um Lösungen für kommende Herausforderungen zu entwickeln.