
Regina Rühl, eine engagierte Tierärztin mit einer Praxis in Neustadt, ist eine wichtige Unterstützung für die Feuerwehr in tierischen Notfällen. Mit ihrer Expertise begegnet sie jährlich zwei bis drei Dutzend Einsätzen, die von der humpelnden Wildente am Speyerbach bis hin zu einer Katze reichen, die sich in einer Wäschetrommel verfangen hat. Ihre langjährige Erfahrung als Tierärztin, die sie seit 72 Jahren ausübt, prägt ihr Handeln in kritischen Situationen.
Die Vielfalt der Einsätze, die Regina Rühl betreut, reicht von Schildkröten am Soldatenweiher bis hin zu akuten medizinischen Notfällen, die spontane Hilfe erfordern. Ihre Arbeit erfordert nicht nur schnelles Handeln, sondern auch Einfühlungsvermögen gegenüber den Tieren und ihren Besitzern. Sie ist ein Teil eines größeren Netzwerks von Tierrettern, deren Ziel es ist, so vielen tierischen Patienten wie möglich zu helfen.
Der Tierrettungsdienst in Deutschland
Ein bemerkenswerter Akteur in der Tierrettungslandschaft ist die Hilfsorganisation TIER-NOTRUF.de, die 2015 gegründet wurde. Jörg Schlüter, der Gründer der Organisation, setzt sich für Tiere in Not ein, insbesondere wenn die Tierbesitzer verhindert sind, ihre Haustiere selbst in eine Tierklinik zu bringen. Der Auslöser für die Gründung war ein Vorfall, bei dem ein Katzenbaby aus einem fahrenden Auto geworfen wurde. Dieser Vorfall hat die Dringlichkeit solcher Dienste verdeutlicht und eine Welle der Solidarität ausgelöst.
Die Organisation, die vornehmlich Hunden und Katzen, gelegentlich aber auch Meerschweinchen und Kaninchen hilft, spielt eine wichtige Rolle auch bei Großschadensfällen und in Katastrophenschutzsituationen. Bei Wildtieren hingegen übernimmt meist der Jagdpächter die Behandlung, während der Tierrettungsdienst sich um die Sicherung kümmert. Zu den denkwürdigen Einsätzen zählt die Rettung eines Hirsches, der sich in einem Zaun verfangen hatte.
Notfallmaßnahmen und Ausbildungsstandards
Der Tierrettungsdienst bietet nicht nur medizinische Notfallversorgung vor Ort an, sondern auch den Transport zu geeigneten tierärztlichen Einrichtungen, falls eine weitergehende Behandlung nötig ist. Jeder Einsatz wird sorgfältig dokumentiert, um den Anforderungen der Datenschutzgrundverordnung gerecht zu werden. Verpflichtend ist auch die Einhaltung eines strengen Protokolls: Bei medizinischen Notfällen sollten Tierbesitzer ruhig bleiben und die Situation genau schildern.
Der Alltag in einem Tierrettungsdienst besteht oft aus Fahrzeugpflege und Warten auf Einsätze. Das Personal, das überwiegend ehrenamtlich arbeitet, wird in einer eigenen Akademie zu Tiernotfallsanitätern ausgebildet. Die Ausbildungsinhalte reichen von theoretischem Wissen über tiermedizinische Notfallmaßnahmen bis hin zu praktischen Übungen zur Reanimation und Wundversorgung. Doch trotz der engagierten Arbeit ist die Akzeptanz solcher Dienste in der Bevölkerung noch ausbaufähig.
Insgesamt ist die Tierrettung ein unverzichtbarer Bestandteil der tierärztlichen Notversorgung in Deutschland, der sowohl Tiere in akuten Notsituationen rettet als auch deren Besitzern Halt gibt. Der Einsatz von Fachleuten wie Regina Rühl und Organisationen wie AGILA verdeutlicht die Wichtigkeit einer gut organisierten Tierrettungsinfrastruktur.
Die Resonanz auf diese wichtigen Dienste erhöht sich weiterhin, und die Notwendigkeit, finanzielle Unterstützung und ehrenamtliche Mitarbeit zu fördern, bleibt bestehen. Daher ist jede Hilfe willkommen, sei es durch aktive Mitarbeit oder durch Spenden, um den engagierten Einsatz im Dienst der Tiere fortzuführen.