
Die Stadt Altenkirchen setzt auf Kunst, um Jugendlichen eine positive Perspektive für die Zukunft zu bieten.
Die Kunstaktion, die vor Kurzem präsentiert wurde, zielt darauf ab, junge Menschen aktiv in kreative Prozesse einzubeziehen und ihnen zu helfen, ihre eigene Identität und Zukunftsvisionen zu entwickeln. Jugendkunstschulleiter Axel Weigend und Künstlerin Tanja Corbach zeigen dabei Dokumentationen aus Projektarbeiten mit Jugendlichen, die ihre Erfahrungen und Ergebnisse vorstellen.
Der aktuelle Zustand der Jugendkunstschule ist jedoch von Verzögerungen geprägt. Ein hoher Bauzaun, ein Schotterhof und eine verschlossene Eingangstür kennzeichnen den Standort, da die Baumaßnahmen rund um die Eisenbahnbrücke über den Quengelbach länger dauern als ursprünglich geplant. Die Jugendkunstschule kann ihr neues Domizil daher noch nicht beziehen, was die Durchführung ihrer Programme beeinträchtigt.
Förderung von MINT-Kompetenzen
Parallel dazu wird das Ada Lovelace-Projekt (ALP) an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz durchgeführt, das speziell Mädchen für MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) begeistert. Ziel des Sommerferien-Programms „Glow in the dark“ ist es, junge Frauen in den Klassen 5 bis 7 zu fördern. Maximal 12 Teilnehmerinnen erhalten dort individuelle Beratung von Mentorinnen, die MINT-Studiengänge absolviert haben. Wissenschaftsminister Konrad Wolf hebt hervor, wie wichtig es ist, Mädchen frühzeitig über MINT-Studiengänge zu informieren und sie zu ermutigen, diese Wege zu beschreiten.
Das Ada Lovelace-Projekt, das seit 21 Jahren in Rheinland-Pfalz besteht, unterstützt jährlich im Durchschnitt 6.000 bis 7.000 Schülerinnen in seinen Koordinierungsstellen.
Die Jugendkunstschule Altenkirchen ist seit 2008 Teil des Jugendkunstschulprogramms und wurde 2018 als „Jugendkunstschule Rheinland-Pfalz“ ausgezeichnet, was ihre Bedeutung in der regionalen Kulturszene unterstreicht. Sie punktet mit einem breiten Angebot, das bildende Kunst, Theaterwerkstätten und kreatives Schreiben umfasst.
Investitionen in kulturelle Bildung
Um die kulturelle Bildung weiter zu fördern, erhält die Jugendkunstschule für das Jahr 2023 23.000 Euro aus Landesmitteln. Historisch gesehen haben 2018 insgesamt 27 Einrichtungen Förderungen aus dem Jugendkunstschulprogramm erhalten, wobei im Haushaltsjahr 300.000 Euro verfügbar waren. Kulturminister Wolf betont die zentrale Rolle dieser Schulen bei der Unterstützung junger Talente und der Förderung kreativen Schaffens.
Im größeren Kontext zielt der MINT-Aktionsplan 2.0 des Bundesministeriums für Bildung und Forschung darauf ab, MINT-Kompetenzen in verschiedenen Bildungsphasen zu stärken. Der Aktionsplan bündelt bestehende Maßnahmen und neue Initiativen in fünf Aktionsfeldern, die von der frühkindlichen Bildung bis zur Hochschulbildung reichen.
Zusätzlich wird die Unterrepräsentation von Frauen in MINT-Bereichen angegangen, und es gibt Programme wie „MissionMINT“, die darauf abzielen, Frauen in diesen Studiengängen und Berufen zu fördern. Trotz eines Anstiegs des Frauenanteils unter Studienanfängern im MINT-Bereich von 31 % im Jahr 2002 auf 35 % im Jahr 2022 ist die Gleichstellung noch nicht erreicht.
Die Jugendkunstschule in Altenkirchen und das Ada Lovelace-Projekt sind somit Teil einer umfassenden Strategie zur Förderung von Talenten und zur positiven Beeinflussung der Zukunft junger Menschen in Rheinland-Pfalz.