
In der Silvesternacht kam es in Neuwied-Engers zu einem verheerenden Brand im historischen Lokschuppen, der als Lagerort für diverse lokale Vereine, insbesondere für die Große Engerser Karnevalsgesellschaft (GEK), diente. Die Aufräumarbeiten nach dem Feuer laufen bereits, jedoch sind die Schäden immens. Unter den zerstörten Materialien befinden sich Karnevalswagen, Dekorationen und Bühnenbilder. Die Feuerwehrleute, die bei den Löscharbeiten im Einsatz waren, wurden bei dem Brand verletzt, die Schwere ihrer Verletzungen bleibt bislang unbekannt. Ansgar Schunkert, der Vorsitzende der GEK, äußerte seine Trauer über den Verlust dieser Tradition, während Maik Fischer, Erster Vorsitzender des Bürgervereins Engers, von der grundlegenden Bedeutung des Lokschuppens für die Gemeinschaft berichtet.
Um die Auswirkungen des Brandes abzumildern, fand am vergangenen Freitagabend eine Benefizgala im Neuwieder Heimathaus statt. Die Veranstaltung war restlos ausverkauft und zog fast 500 Besucher an. Initiiert wurde die Gala von Boris Weber, der als Karnevalspräsident „Rainer“ durch den Abend führte. Ziel der Gala war es, Geld für den Wiederaufbau des Lokschuppens zu sammeln, um die Tradition der Vereine in Engers aufrechtzuerhalten. Die Stimmung an diesem Abend war trotz der schweren Umstände optimistisch, da sich viele Unterstützer zusammenfanden, um ihren Teil zur finanziellen Grundlage für den Neubau zu leisten.
Betroffene Vereine und Hilfsbereitschaft
Die Folgen des Brandes betreffen nicht nur die GEK. Auch andere lokale Vereine, wie der Bürger- und Kirmesverein, hatten Materialien im Lokschuppen gelagert. Der Verlust aller Karnevalswagen der GEK ist besonders schmerzlich, da nur noch verrußte Stahlrahmen übrigbleiben. Fischer, der seinen fünfzigsten Geburtstag im Lokschuppen feiern wollte, äußerte, dass die Renovierung des Lokschuppens bis zu diesem Zeitpunkt ungewiss sei. Während die Stimmung in den betroffenen Vereinen zwischen Verzweiflung und Entschlossenheit schwankt, zeigen sich andere Vereine solidarisch und bieten Unterstützung für die bevorstehende Karnevalszeit und den Rosenmontagszug an.
Oberbürgermeister Jan Einig (CDU) traf sich am Neujahrstag mit den betroffenen Vereinen, um die nächsten Schritte zu besprechen und ein Ziel für den Wiederaufbau zu setzen. Dabei wurde eine realistische Einschätzung getroffen: Die neu geplante Halle wird wahrscheinlich kleiner und moderner sein als die vorherige. Dies stellt die Community jedoch vor eine zusätzliche Herausforderung, da die erste Saalveranstaltung in eineinhalb Wochen bereits ansteht und keine Bühnenbilder und Hallendekorationen mehr vorhanden sind.
Karnevalstraditionen und deren Bedeutung
In diesem Jahr steht die Gemeinschaft in Neuwied-Engers unter Druck, da die Karnevalssaison, die regional als „fünfte Jahreszeit“ gefeiert wird, auch für den Ort von großer Bedeutung ist. Karneval, der in Deutschland unter den Namen Karneval, Fasching oder Fastnacht bekannt ist, umfasst zahlreiche Bräuche und Höhepunkte wie den Rosenmontagszug, der als Höhepunkt der Feierlichkeiten gilt. Trotz der katastrophalen Umstände setzen die Vereine alles daran, ihre Traditionen und den Gemeinschaftsgeist zu bewahren. Die große Solidargemeinschaft zwischen den Vereinen zeigt sich nicht nur durch die Benefizgala, sondern auch durch die Bereitschaft, bei anstehenden Feiern und Umzügen gegenseitige Hilfe leistend.