
Ein 27-jähriger Mann aus der Verbandsgemeinde Hochspeyer wurde am 6. Februar 2025 vom Schöffengericht wegen Drogenhandels verurteilt. Die verhängte Strafe beträgt zwei Jahre und drei Monate Gefängnis. Trotz dieser Entscheidung war die Beweislage gegen den Angeklagten als dünn zu bewerten, was die Komplexität und die Herausforderungen im Bereich der Rauschgiftdelikte unterstreicht.
Der Fall steht exemplarisch für einen Trend, der sich in Deutschland bemerkbar macht. Im Jahr 2022 registrierte die Polizei insgesamt 346.877 Rauschgiftdelikte, was einem Anstieg von 1,8 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Dabei blieb die Aufklärungsquote bei Rauschgiftdelikten mit 90,8 % leicht unter dem Vorjahreswert, was Fragen zur Effizienz der Bekämpfung aufwirft. Immerhin wurden 266.280 Tatverdächtige erfasst, was die Dimension des Problems verdeutlicht. bka.de berichtet, dass Cannabis nach wie vor die häufigste Droge in Deutschland ist und rund zwei Drittel der Rauschgiftdelikte ausmacht.
Rauschgifthandel in Deutschland
Im Jahr 2023 wurden 207.563 Rauschgiftdelikte im Zusammenhang mit Cannabis registriert. Dies steht im Kontext der fortbestehenden Drogenkriminalität, die von den Behörden zunehmend bekämpft wird. Die Polizei stellte in diesem Jahr insgesamt 20,9 Tonnen Marihuana und 3,7 Tonnen Haschisch sicher. Ein Großteil des Marihuanas stammt aus westeuropäischem Indoor-Anbau, vor allem aus Spanien, während Haschisch überwiegend aus Marokko über Spanien und Frankreich nach Deutschland gelangt.
- 450 sichergestellte Cannabis-Plantagen, darunter 146 Großplantagen und 37 Profiplantagen.
- Entwicklung des Kokainhandels: ein Anstieg um 27,4 % und eine Verdopplung der Sicherstellungen auf etwa 43 Tonnen.
- 205 Schmuggelfahrzeuge wurden in diesem Jahr identifiziert, in denen Drogen, Zigaretten, Gold und Waffen gefunden wurden.
Im Gegensatz dazu ist die Situation beim Heroin weniger dramatisch. 2023 sank die Zahl der Heroinhandelsdelikte um 4,2 % auf 1.756, und die sichergestellte Menge fiel auf 171 kg, im Vergleich zu rund 1.000 kg im Jahr 2022. Der Rückgang der Anbaufläche für Schlafmohn in Afghanistan um 95 % könnte hierbei eine Rolle spielen.
Alternative Rauschgifte und gesellschaftliche Folgen
Die Rauschgiftkriminalität ist ein vielschichtiges Problem. Synthetische Drogen wie Amphetamin und Ecstasy bleiben bedeutend, mit fast 2.000 kg Amphetamin und über 1,1 Millionen Ecstasy-Tabletten, die 2023 sichergestellt wurden. Gleichzeitig wird der Missbrauch von Lachgas zunehmend kritisch betrachtet – 11 Todesfälle wurden allein im Jahr 2023 verzeichnet.
Besonders besorgniserregend sind die 2.227 drogenbedingten Todesfälle, ein Anstieg von 11,9 % im Vergleich zum Vorjahr. Das Durchschnittsalter der Drogentoten lag bei 41 Jahren, wobei 82,8 % Männer waren. Ein alarmierender Trend ist der Anstieg der Mischintoxikationen, bei denen 1.479 Personen starben – das sind 34 % mehr als im Jahr zuvor.
Die Rauschgiftkriminalität wird überwiegend durch Polizeikontrollen entdeckt. Hierbei setzt die Polizei zunehmend auf internationale Zusammenarbeit, um dem Rauschgifthandel effizienter entgegenzuwirken. Das neue Cannabisgesetz, das am 1. April 2024 in Kraft tritt, soll zusätzliche Maßnahmen zur Bekämpfung des Schwarzmarktes bieten.
Die Verurteilung des 27-jährigen Mannes in Hochspeyer ist nur der sichtbare Teil eines viel tiefgreifenderen Problems, das sowohl die Gesellschaft als auch die Sicherheitsbehörden vor große Herausforderungen stellt. rheinpfalz.de bietet weitere Einblicke in diese komplexe Materie.