Rhein-Hunsrück-Kreis

Klimaschutz als Chance: Fünf deutsche Vorreiter zeigen den Weg!

In Deutschland wird Klimaschutz oft als Kostenfaktor verstanden, doch fünf Städte zeigen, dass Umweltbewusstsein mit wirtschaftlichem Erfolg Hand in Hand gehen kann. Diese Städte sind Prüfsteine für die These, dass der Einsatz für den Klimaschutz nicht nur positiv für das Klima ist, sondern auch für die lokale Wirtschaft und die Lebensqualität der Bewohner. Mörsdorf im Rhein-Hunsrück-Kreis, Coesfeld im Münsterland, Haßfurt in Unterfranken, Saerbeck und mehrere Gemeinden in Bayern stellen eindrucksvoll unter Beweis, dass der Weg in eine klimafreundliche Zukunft auch finanziell lohnend ist.

Mörsdorf: Erfolgreiche Transformation

Mörsdorf hat sich von einer strukturschwachen Gemeinde mit 8,3% Arbeitslosigkeit in den 90er Jahren zu einem Vorreiter in der Windkraftnutzung entwickelt. Hier befindet sich die größte Zahl an Windrädern in Rheinland-Pfalz. Die erste Windkraftanlage wurde 1994 in Beltheim installiert und hat seitdem viele positive Veränderungen nach sich gezogen. Der CO2-Ausstoß im gesamten Rhein-Hunsrück-Kreis liegt seit Ende 2018 bei null. Von 682.000 Tonnen CO2-Ausstoß im Jahr 1990 mit 104.000 Einwohnern ist die Gemeinde heute weit entfernt.

Die finanziellen Einnahmen aus den 12 Windrädern und der weithin bekannten Geierlay-Hängebrücke belaufen sich jährlich auf rund 965.000 Euro und ermöglichen umfangreiche Investitionen in Schulen, Kindergärten und ein klimaneutrales Dorfgemeinschaftshaus.

Coesfeld: Vorbildlichkeit in der Bürgerbeteiligung

Coesfeld, ein weiteres Beispiel für erfolgreiche Klimaschutzmaßnahmen, zeigt, was Bürgerbeteiligung bewirken kann. Hier entschieden Landwirte im Jahr 2011 gemeinsam mit der Bevölkerung, einen Windpark zu errichten. Die Bürger investierten 5 Millionen Euro in ein Projekt mit einem Gesamtvolumen von 80 Millionen Euro, das jährlich 125 Millionen kWh Strom für 40.000 Haushalte produziert. Die finanzielle Rendite von 300.000 Euro jährlich wird sowohl den Investoren als auch der Stadt zugutekommen, ohne dass es zu Konflikten oder Klagen über die Windkraftanlagen gekommen wäre.

Haßfurt: Pionier der Energiewende

Die Stadt Haßfurt hat sich seit den 90er Jahren der Energiewende verschrieben. Dank fast 100%iger grüner Stromversorgung, Windrädern und Photovoltaikanlagen kann die Gemeinde Wasserstoff in einer Power-to-Gas-Anlage produzieren, die seit 2016 ohne finanzielle Förderung betrieben wird. Ergänzende E-Ladesäulen für Elektromobilität sind bereits installiert.

Saerbeck: Gemeinschaftsprojekte an erster Stelle

Die „Klimakommune“ Saerbeck profitierte 2009 als erste von der Auszeichnung „Klimakommune der Zukunft“. Mit 1.000 Solarpanels und einem Bioenergiepark auf einem ehemaligen Munitionsdepot generiert die Gemeinde jährlich ausreichend Strom für 18.000 Haushalte. Der Fokus auf gemeinschaftliche Lösungen wird immer wieder betont und unterstreicht die Bedeutung von lokalen Initiativen.

Bayerische Vorreiter: Bürgerbeteiligung durch Crowd-Funding

In Bayern konnten Windkraftprojekte durch Crowd-Funding realisiert werden. Insgesamt sammelten die Gemeinden Sauerlach, Otterfing und Aying sechs Millionen Euro, um lokale Windprojekte zu finanzieren. 1.000 von 19.000 Einwohnern beteiligten sich an diesen Projekten und sicherten sich dadurch eine jährliche Verzinsung von 6%. Der Bürgermeister weist dabei auf die Wichtigkeit der Kommunikation und Bürgerbeteiligung hin, um eine breite Akzeptanz in der Bevölkerung zu schaffen.

Politische Rahmenbedingungen und nationale Perspektiven

Das Beispiel dieser fünf Orte verdeutlicht die Chancen, die Klimaschutz auch im Sinne der wirtschaftlichen Entwicklung bietet. Auf nationaler Ebene diskutieren Parteien wie die SPD, CDU/CSU und Grüne über verschiedene Ansätze zur Erreichung der Klimaziele, die im Klimaschutzgesetz festgelegt sind. Bis 2045 soll Deutschland klimaneutral werden, mit dem Ziel, bis 2030 die Treibhausgase um 65% im Vergleich zu 1990 zu reduzieren. Strategieschwerpunkte sind unter anderem der Ausbau erneuerbarer Energien und die Förderung von Elektromobilität, unterstrichen durch Maßnahmen wie das Deutschlandticket und ein beschleunigter Ausbau der Ladeinfrastruktur für E-Autos.

Diese Entwicklungen erfordern nicht nur politische Maßnahmen, sondern auch eine engagierte Bürgergesellschaft, die bereit ist, in die Zukunft zu investieren. Eine breite Debatte und Zusammenarbeit sind nötig, um das ambitionierte Ziel der Klimaneutralität tatsächlich zu erreichen.

Für weitere Informationen zu den politischen Rahmenbedingungen des Klimaschutzes in Deutschland besuchen Sie bitte die Seiten von Tagesschau und Bundesregierung.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
focus.de
Weitere Infos
tagesschau.de
Mehr dazu
bundesregierung.de

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