
Der Empfang zu Ehren von Dr. Paul Schädler im Bürgerhaus Dudenhofen war ein würdiges Ereignis, das am 30. März 2025 stattfand. Landrat Clemens Körner hatte eingeladen, um den ehemaligen Landrat des Rhein-Pfalz-Kreises zu seinem 95. Geburtstag zu gratulieren. Die Veranstaltung zog zahlreiche Ehrengäste an, darunter der Landtagsabgeordnete Michael Wagner, Landrat Volker Knörr und der Kreisvorsitzende Patrick Poss, alle von der CDU.
Im festlichen Rahmen hielten neben Körner auch Schädlers Tochter und der Freund Josef Geyer kurze Reden, die die Verdienste des Jubilars würdigten. Schädler, geboren 1930 in Zeltingen an der Mosel, hat eine beeindruckende politische Laufbahn hinter sich. Nach dem Studium der Rechts- und Staatswissenschaften an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz stieg er 1961/62 als Regierungsassessor beim Landratsamt Worms ein.
Ein Leben für die Kommunalpolitik
1967 promovierte Paul Schädler und übernahm fortan die Leitung des Landkreises Landau. Nach der Auflösung dieses Landkreises im Jahr 1969 wechselte er als Landrat zum Landkreis Ludwigshafen, der später zum Rhein-Pfalz-Kreis wurde. Besonders bekannt wurde er durch die Gründung der Kommunalen Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage (Kabs) im Jahr 1976. Aufgrund seines Engagements erhielt er den Spitznamen „Schnooke-Paul“. Ein Kunstwerk in Dudenhofen, das eine Schnake mit Schädlers Antlitz zeigt, symbolisiert seine erfolgreiche Initiative.
Schädlers Amtszeit als Landrat dauerte bis 1983. In der Folge übernahm er die Funktion des Regierungspräsidenten von Rheinhessen-Pfalz, die er bis 1991 innehatte. Während dieser Zeit setzte er sich aktiv für die kommunale Selbstverwaltung ein und wurde auch Vorsitzender des Raumordnungsverbandes Rhein-Neckar sowie des Landkreistags Rheinland-Pfalz.
Ehrungen und bleibende Spuren
Für seine Leistungen wurde Dr. Schädler 1991 mit dem Verdienstkreuz 1. Klasse der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Im Jahr 2012 ehrte ihn der Rhein-Pfalz-Kreis mit der Ernennung zum ersten Ehrenbürger. Dies unterstreicht die Bedeutung, die er für die Region hatte.
Die Veranstaltung in Dudenhofen dauerte knapp zwei Stunden und endete mit einem Dank von Paul Schädler. Musikalisch umrahmt wurde der Empfang vom Kirchenchor Dudenhofen unter der Leitung von Sylvia Körner und der 9-jährigen Geigerin Ruolin Cui von der Kreismusikschule. Die Präsenz und die Anerkennung für Dr. Schädler verdeutlichten, wie sehr man in der Region seine Verdienste schätzt und sich an seine Leistungen erinnert.
Der demokratische Wiederaufbau in Rheinland-Pfalz, der in den Nachkriegsjahren unter französischer Besatzung ansetzte, fand auch in der Arbeit von Persönlichkeiten wie Schädler seinen Niederschlag. Es war ein Ziel, Demokratie „von unten“ zu fördern und zentrale Strukturen zu verhindern, was in den kommunalen Verhältnissen verankert war. Wie wichtig diese regionalen Akteure im politischen Neuanfang sind, wurde auch während des Empfangs deutlich.
Insgesamt spiegelt die Lebensgeschichte von Dr. Paul Schädler die Entwicklungen in Rheinland-Pfalz wider, die seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs durch lokale Initiativen geprägt wurden. Sein Weg steht somit auch als Beispiel für den kommunalen Neubeginn und das Engagement, das notwendig war, um eine funktionierende Demokratie zu etablieren.
Rheinpfalz.de berichtet, dass …