
Der Förderverein für jüdisches Gedenken in Frankenthal hat in den letzten Monaten erfreuliche Fortschritte gemacht und neue Mitglieder gewonnen. Dies kommt in einem Kontext, in dem das Interesse an der jüdischen Geschichte und Kultur bemerkenswert zunimmt. Am Donnerstag, dem 10. April 2025, findet um 18 Uhr im Foyer des Dathenushauses, Kanalstraße 4, eine Informationsveranstaltung statt. Die Rheinpfalz berichtet über das Thema der Veranstaltung, das sich mit den Quellen zur Geschichte der Juden in Frankenthal befasst.
Herbert Baum, ein aktives Mitglied des Fördervereins, hat auffällige Trends in Bezug auf Vorträge und Führungen verzeichnet und plant, systematisch über die Quellen zu informieren, aus denen die gesammelten Informationen stammen. Ein Mitglied des Vereins hat bereits nach dessen Gründung etwa 560 Karteikarten digital erfasst, die Daten von Juden in Frankenthal seit circa 1820 umfassen.
Historische Wurzeln der jüdischen Gemeinde
Die jüdische Geschichte in Deutschland, und damit auch in Frankenthal, ist vielschichtig und reicht über 1700 Jahre zurück. Bereits im antiken Germania inferior lebten Juden, die rechtlich abgesichert, aber vom Zugang zu öffentlichen Ämtern ausgeschlossen waren. Basierend auf den Informationen von Wikipedia kann festgehalten werden, dass das Dekret von Kaiser Konstantin im Jahr 321 den frühesten Beleg für eine jüdische Gemeinde in Köln darstellt.
In Frankenthal nutzten Juden vermutlich ab Mitte des 16. Jahrhunderts den Schutz des Klosterbezirks, um Handel zu betreiben. Die enge geografische Lage zu rheinischen Judengemeinden wie Speyer, Worms und Mainz erleichterte diese Entwicklung. Die Geschichte der Stadt selbst ist ebenso reich, auf reale Urkunden und Dokumente zurückreichend, die im Stadtarchiv Frankenthal Schlüsse über die Entwicklung der Stadt aus dem 16. Jahrhundert und darüber hinaus festhalten.
Quellen zur Geschichte der Juden in Frankenthal
Der Förderverein hat außerdem ab 1995 rund 200 Grabsteine auf den beiden jüdischen Friedhöfen dokumentiert. Diese Initiativen haben nicht nur zur Erhaltung des kulturellen Erbes beigetragen, sondern auch zusätzliche Verbindungen zur Geschichte der Juden in der Stadt aufgezeigt. Juden in Frankenthal berichtet von der langen und komplexen Geschichte dieser Gemeinde, die im Kontext des großen gesellschaftlichen Wandels der Stadt steht.
Das Stadtarchiv Frankenthal birgt Urkunden und Dokumente, die die Entwicklung von Frankenthal über die Jahrhunderte dokumentieren. Im 18. Jahrhundert wurde die Stadt unter Kurfürst Carl Theodor zu einem Zentrum der Industrie, was auch für die jüdische Gemeinde von Bedeutung war.
Mit dem wachsenden Interesse an der jüdischen Geschichte verleiht der Förderverein diesen Themen die nötige Aufmerksamkeit. In einer Zeit, in der die Sicherheitslage für Juden in Deutschland angespannt ist, seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023, ist es umso wichtiger, historische und kulturelle Wurzeln sichtbar zu machen und zu bewahren.
Die digitale Dokumentation und die bevorstehenden Veranstaltungen des Fördervereins sind somit essentiell, um das Erbe der jüdischen Gemeinde in Frankenthal und darüber hinaus zu fördern und zu sichern.