
In der Mainzer Fastnacht zeigt sich in dieser Kampagne eine bemerkenswerte Veränderung: Immer mehr Frauen erobern die Bütt und setzen ein starkes Zeichen für Gleichberechtigung und Diversität. Annegret Kramp-Karrenbauer trat in diesem Jahr als „Putzfrau Gretel“ auf, was Neuland für die traditionell von Männern dominierte Bühne darstellt. Während Büttenrednerinnen in der Fastnacht nicht häufig vorkommen, schildert Heinz Meller, Kabarettist und Präsident der Mombacher Bohnebeitel, dass es Fortschritte zu verzeichnen gibt, die die Gesellschaft reflektieren.
Besonderen Auftrieb erhält die Initiative durch das neue Format „GCVrau“, das vollständig von Frauen gestaltet wird und die Mainzer Fastnacht neu belebt. Michael Bonewitz, Sprecher des Mainzer Carneval-Vereins, berichtete von der erhöhten Anzahl an Büttenrednerinnen in dieser Kampagne. Die Veranstaltung richtet sich an ein gemischtes Publikum und findet am Samstag, dem 18. Januar, im Alten Postlager in der Nähe des Mainzer Hauptbahnhofs statt. Sylvia Planitzer, die erste Frau im Vorstand des MCV, ist stolz auf die Errungenschaften und verweist auf ein gemischtes Komitee bei der Funzelsitzung.
Frauenpower in der Bütt
Ein weiteres Highlight ist die Teilnahme von Allegra Bob, 27 Jahre alt, die in ihrer Büttenrede über die Chefin vom Hähnchengrill in Drais sprach, inspiriert durch ein Stimmungslied. Bob, die seit ihrer Jugend Büttenreden hält, möchte ein Vorbild für andere Büttenrednerinnen sein. Christina Grom, Chefin des Protokolls beim Gonsenheimer Carneval Verein 1892 (GCV), zeigt, wie Frauen zunehmend in Führungsrollen schlüpfen. Sie sieht den Rollenwechsel als wichtiges Signal für die Gleichstellung der Geschlechter in der Fastnacht.
Die Veranstaltungen bieten ein vielfältiges Programm mit Rednerinnen, Sängerinnen, Tänzerinnen und Musikerinnen. Kati Emrich und Teresa Betz traten ebenfalls in Rollen ihrer Väter auf, was den Generationenwechsel in der Fastnacht verdeutlicht. GCV-Präsident Martin Krawietz bezeichnet das Format „GCVrau“ als Erfolg und plant eine Fortführung, um noch mehr Frauen für die Bühne zu gewinnen.
Herausforderungen für Frauen in der Fastnacht
Trotz dieser positiven Entwicklungen bleiben Herausforderungen bestehen. Melanie Brüschke von den Möhnen Dieblich spricht von den hohen Anforderungen und den mangelnden Trainingsmöglichkeiten, die Frauen oft davon abhalten, aktiv an der Bütt teilzunehmen. Planitzer erklärt weiter, dass oftmals ein geringeres Interesse der Frauen an der Bütt bestehen bleibt, da sie häufig anders feiern.
Insgesamt zeigt die aktuelle Fastnachtssaison, dass das Potenzial der Frauen in der Bütt erkannt wird und die Initiativen wie „GCVrau“ einen bedeutenden Schritt in Richtung Gleichheit und Anerkennung markieren. Wie rheinpfalz.de berichtet, wird die Frauenpower in der Fastnacht in diesen Tagen lebhaft zelebriert und hat das Potenzial, die Tradition des Karnevals nachhaltig zu verändern. Weiterführende Informationen werden auf mainzer-fastnacht.de bereitgestellt.