
Der Qualifizierungskurs „Seelsorge braucht Gesichter“ der Bistümer Speyer und Mainz hat angesichts der wachsenden Anforderungen an ehrenamtliche Seelsorger eine bedeutende Rolle. Diese Ausbildung zielt darauf ab, Menschen zu ermutigen, die seelsorgliche Begleitung in Alten- und Pflegeheimen zu übernehmen. Der Kurs wird von Erika Ochs aus dem Bistum Mainz sowie Walburga Wintergerst aus dem Bistum Speyer geleitet und erstreckt sich über einen Zeitraum von neun Monaten.
Ein zentrales Anliegen des Kurses ist die Unterstützung älterer Menschen, die nicht mehr aktiv an Gottesdiensten oder anderen pfarrlichen Aktivitäten teilnehmen können. Die Teilnehmenden lernen, wie sie Bewohner von Alten- und Pflegeheimen regelmäßig besuchen, Kommunion bringen und kleine Gottesdienste feiern können. Nach Abschluss des Kurses sind die Ehrenamtlichen gefordert, wöchentlich zwei bis drei Stunden in ihren jeweiligen Einrichtungen zu arbeiten. Die genauen Aufgaben richten sich dabei sowohl nach den persönlichen Interessen der Teilnehmenden als auch nach den Bedürfnissen der Altenheime.
Vielfältige Ausbildungsinhalte
Die Ausbildung umfasst verschiedene Module, die unter anderem die Themen „Der Mensch im Alter mit Schwerpunkt Demenz“, „Gespräche führen“ und „Liturgische Feiern“ behandeln. Diese Module sind eine Mischung aus digitalen und Präsenzformaten, und die Teilnehmenden absolvieren ein Praktikum in einer zugeteilten Einrichtung. Zudem erhalten sie Unterstützung durch Mentoren aus ihrer Heimatpfarrei, was den Lern- und Erfahrungsprozess zusätzlich bereichert.
Ein wichtiges Kriterium für die Teilnehmenden ist nicht nur eine persönliche, sondern auch eine geistige und körperliche Stabilität. Interessierte müssen sich über ihre zuständige Pfarrei anmelden, wobei die Kursplatzanzahl auf etwa 30 Personen begrenzt ist. Die Kosten für die Ausbildung werden von den Pfarreien beziehungsweise den Bischöflichen Ordinariaten getragen, während die Teilnehmenden im Bistum Mainz ihre Fahrtkosten selbst übernehmen müssen. Der Anmeldeschluss ist auf den 31. Mai 2025 festgelegt.
Notwendigkeit ehrenamtlicher Seelsorge
Die Ausbildung von Ehrenamtlichen in der Seelsorge gewinnt zunehmend an Bedeutung. Laut den Angaben von Zentrum Seelsorge bringt die Vielzahl der Ehrenamtlichen wertvolle Lebens- und Erfahrungskompetenz in seelsorgliche Umfelder ein. Sie sind in unterschiedlichen Bereichen tätig, darunter stationäre und ambulante Krankenhausseelsorge, Telefonseelsorge sowie Hospiz- und Palliativbegleitung.
Ein strukturiertes Ausbildungsmodell ist unerlässlich, um diese wichtigen Tätigkeiten auszuführen. Dazu gehören elementare Bestandteile wie Gruppenarbeit, die Klärung der eigenen Rolle sowie die Einübung in seelsorgliche Gesprächsführung. Zudem werden regelmäßig Fort- und Weiterbildungsangebote für bestehende Gruppen bereitgestellt, wie zum Beispiel von Kirchenkreis Lennep, die kostenfreie Kurse anbieten, um die Fähigkeiten künftiger Ehrenamtlicher zu schulen.
Die Ausbildung eröffnet nicht nur neue Möglichkeiten für die Teilnehmenden, sondern fördert auch ihre spirituelle Tiefe. So können sie negative Lebenssituationen in der Begegnung mit anderen Menschen besser bewältigen und positive Impulse in deren Leben setzen.
Detaillierte Informationen zur Anmeldung und Kontaktmöglichkeiten sind unter den E-Mail-Adressen seniorenpastoral@bistum-mainz.de und senioren@bistum-speyer.de zu finden.