
Am 1. Februar 2025 fand in der Kapelle des Priester- und Pastoralseminars in Speyer ein bedeutender ökumenischer Gottesdienst statt, der das ehrenamtliche Engagement in der Krankenhausseelsorge feierte. Bei dieser Zeremonie wurden zwei evangelische und drei katholische Ehrenamtliche feierlich in ihren Dienst entsandt. Diesen Neuankömmlingen wurde durch Worte, Lieder, Gebete und Texte Stärkung und Segnung für ihre wichtige Aufgabe zuteil.
Die fünf Ehrenamtlichen, die ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen haben, werden ihre Dienste in verschiedenen Krankenhäusern in der Pfalz aufnehmen. Diese Personen verbringen ihre Freizeit damit, Menschen am Krankenbett zu besuchen und in Kontakt mit hauptamtlichen Krankenhausseelsorgern zu treten. Ein wichtiges Ziel der Ausbildung war es, die Teilnehmer auf die Realität der Krankenhausstrukturen vorzubereiten, was auch intensive Übungen und Gesprächstrainings umfasste.
Umfangreiche Ausbildung mit praktischen Erfahrungen
Die ehrenamtlichen Seelsorger durchliefen eine sechsmodulige Ausbildung, die ökumenisch gestaltet war. Themen wie Tod und Sterben sowie die Durchführung von Gebeten am Krankenbett standen im Mittelpunkt. Jedes Modul wurde praxisnah von hauptamtlichen Krankenhausseelsorgern vorbereitet und durchgeführt, wobei die Kursteilnehmer auch erste Praxiserfahrungen in einer Klinik unter Anleitung eines Mentors sammelten.
Mit Beginn des Kurses übernahm jeder Ehrenamtliche mindestens zwei Stunden pro Woche einen Dienst. Während dieser Zeit konnten sie wertvolle Erfahrungen sammeln, die durch kontinuierliche Begleitung und Beratung von Mentoren unterstützt wurden. Beide Kirchen betonen die herausragende Bedeutung dieses ehrenamtlichen Engagements sowie dessen ökumenische Ausrichtung.
Die Rolle der Krankenhausseelsorger
Krankenhausseelsorger*innen spielen eine entscheidende Rolle in Kliniken, indem sie Patient*innen, Angehörige und Mitarbeitende in belastenden Situationen unterstützen. Ihre Arbeit wird oft als zugewandt und stärkend beschrieben. Dabei werden auch die Angehörigen aktiv in die Seelsorge einbezogen. Klinikseelsorger*innen fungieren als Ansprechpartner*innen für Mitarbeitende, die unter hohem Leistungsdruck stehen, und bieten ihnen eine wichtige Unterstützung.
Die Seelsorge in Krankenhäusern ist unabhängig von Konfessions- oder Religionszugehörigkeit und umfasst seelsorgliche Begegnungen, Kriseninterventionen, Gottesdienste sowie Trauerfeiern. Auch der biblische Auftrag von Jesus, der seinen Jüngern den Auftrag gab: „Heilt Kranke!“ (Mt. 10,8), wird in der Krankenhausseelsorge gelebt. In Deutschland ist diese Form der Seelsorge durch Artikel 140 des Grundgesetzes gewährleistet.
Die Krankenhauslandschaft in Deutschland befindet sich im Wandel. Kürzere Liegezeiten und der zunehmende Bedarf an ambulanter Versorgung erfordern eine stärkere Vernetzung zwischen Klinikseelsorge, Gemeindeseelsorge und psychosozialen Beratungsangeboten, besonders in ländlichen Gebieten. Diese veränderten Rahmenbedingungen machen das Engagement freiwilliger und hauptberuflicher Seelsorger umso wichtiger.
Laut Bistum Speyer wird die Bedeutung der ehrenamtlichen Mitarbeit hier besonders hervorgehoben. Die gemeinsamen Ziele dieser Seelsorge schaffen eine wertvolle Brücke für all diejenigen, die in Zeiten der Krankheit Trost und Unterstützung suchen.
Weitere Informationen zur Krankenhausseelsorge finden sich auch auf den Seiten des Zentrum Seelsorge sowie der Franziskus Frankfurt Kirche.