
Am Sonntag, den 5. April 2025, finden in der Südpfalz Bürgermeisterwahlen in den Verbandsgemeinden Jockgrim, Annweiler, Maikammer und der Stadt Germersheim statt. Laut SWR tritt in den ersten drei Gemeinden jeweils nur ein Kandidat an, und alle vertreten die CDU. In Germersheim stellt sich der amtierende Bürgermeister Marcus Schaile (62) zur Wahl, der seit 2010 im Amt ist und nun eine dritte Amtszeit anstrebt.
Für die zweite Amtszeit kandidiert auch Karl Dieter Wünstel (57) in Jockgrim. Der Bürgermeister, der seit 2018 im Amt ist, hofft auf eine hohe Wahlbeteiligung, um ein positives Wahlergebnis zu erreichen. In Annweiler ist Christian Burkhart (41) der einzige Kandidat für eine zweite Amtszeit. Er äußerte den Wunsch nach einem Mitbewerber und wirbt ebenfalls für eine hohe Wahlbeteiligung.
Kandidaten und Wahlmechanismen
In Maikammer stehen sich hingegen zwei Kandidaten gegenüber: die amtierende Bürgermeisterin Gabriele Flach (CDU) und Helmut Großmann von Bündnis 90/Die Grünen. Flach, Jahrgang 1967 und Diplomverwaltungswirtin, möchte die Zusammenarbeit mit den Bürgern weiter fördern. Großmann (59), Diplomagraringenieur, setzt sich für Transparenz und Nachhaltigkeit ein.
Die Wähler haben die Möglichkeit, mit „Ja“ oder „Nein“ zu den einzelnen Kandidaten zu stimmen. Dieses Verfahren könnte dazu dienen, den Bürgern mehr Mitbestimmung einzuräumen. Wahlen dieser Art erleben in vielen Regionen jedoch eine wechselnde Wahlbeteiligung. Eine Analyse von Statistik BW verdeutlicht, dass Bürgermeisterwahlen im Vergleich zu anderen Wahlen in Deutschland oft eine geringere Beteiligung aufweisen.
Wahlbeteiligung im Fokus
Laut der Statistik lag die durchschnittliche Wahlbeteiligung bei Bürgermeisterwahlen in Baden-Württemberg zwischen 2010 und 2017 bei etwa 44,4 %. Diese Zahl zeigt, dass die Wahlbeteiligung langfristig einen Rückgang erlebt hat, sich jedoch stabilisierte. Insbesondere in Gemeinden mit weniger als 2.000 Einwohnern wurde eine höhere Beteiligung von rund 63 % verzeichnet, während die größeren Städte wie Stuttgart deutlich niedrigere Werte aufwiesen.
Eine weitere interessante Erkenntnis betrifft die Anzahl der Kandidaten: Bürgermeisterwahlen ohne Amtsinhaber zeigten eine deutlich höhere Wahlbeteiligung von 52 %. Bei lediglich einem Bewerber lag die Beteiligung hingegen nur bei 35,3 %. Die Kombination von Bürgermeisterwahlen mit anderen Wahlen, wie Landtags- oder Bundestagswahlen, führt ebenfalls zu einem Anstieg der Wahlbeteiligung um bis zu 30 Prozentpunkte.
Die Bürgermeisterwahlen in der Südpfalz sind also nicht nur ein bedeutendes lokales Ereignis, sondern auch ein Spiegelbild der Herausforderungen, die Wahlen in Deutschland heute mit sich bringen. Bei der bevorstehenden Wahl darf die Frage nach der Wahlbeteiligung mit grossem Interesse betrachtet werden, da sie entscheidend für die Legitimität der gewählten Vertreter ist.