
In Olewig wird die Lebensqualität für Wasserbewohner deutlich verbessert. Am Olewiger Bach, nahe der St. Anna Straße, wird derzeit eine Fischaufstiegsanlage errichtet, die eine zentrale Rolle in der Renaturierung des Gewässers spielt. Diese Maßnahme wird von StadtGrün Trier verantwortet und hat das Ziel, die Durchgängigkeit des Baches für Fische zu gewährleisten. Insbesondere sollen Fische wie die Mühlkoppe, Elritzen und Bachforellen die Möglichkeit erhalten, zurück zu ihren Laichhabitaten zu gelangen.
Die neue Fischaufstiegsanlage besteht aus mehreren Becken, die so dimensioniert sind, dass auch schwimmschwache Arten sie überwinden können. Die Sohle der Anlage ist mit Steinmaterial bedeckt, um einen natürlichen Lebensraum für wirbellose Kleinstlebewesen zu schaffen. Regelmäßige Anordnungen von Becken und Schlitzen garantieren zudem gleichbleibende Strömungen, selbst bei höheren Abflüssen. Mit einem Bauaufwand von rund 85.000 Euro soll die Umsetzung in etwa fünf Monaten abgeschlossen sein.
Fördermittel für nachhaltige Projekte
Die Renaturierung des Olewiger Baches wird zusätzlich durch staatliche Förderung unterstützt. Staatssekretär Michael Hauer gab kürzlich einen Förderbescheid über 675.000 Euro für die umfassenden Renaturierungsmaßnahmen bekannt. Diese Mittel stammen aus dem rheinland-pfälzischen Umwelt- und Klimaschutzministerium. Mit diesen Investitionen sollen die ökologischen Funktionen des Gewässers verbessert und naturnahe Lebensräume wiederhergestellt werden.
Die bisherigen Renaturierungsaktivitäten begannen bereits in den frühen 2000er Jahren und wurden abschnittsweise fortgesetzt. Erste Teilmaßnahmen wurden 2004, 2012, 2014 und 2018 umgesetzt. Die geplanten Arbeiten, die voraussichtlich am 25. April beginnen, sehen unter anderem die Entfernung von Sohlpflasterung und die Verwendung von Natursteinmaterial vor. Ziel dieser Maßnahmen ist nicht nur der Naturschutz, sondern auch die Hochwasservorsorge sowie eine höhere Aufenthaltsqualität für die Bürger.
Ökologische Vorteile von Renaturierungen
Die Renaturierung von Fließgewässern ist ein fundamentales Anliegen zum Erhalt und zur Verbesserung der Biodiversität. Laut dem Umweltbundesamt bietet die Rückführung von veränderten Gewässern in einen naturnahen Zustand zahlreiche Vorteile. Dazu zählen die Steigerung der Lebensqualität sowohl in städtischen als auch in ländlichen Gebieten, die Reduzierung der Hochwassergefahr und die Schaffung lebendiger Lebensräume für diverse Pflanzen- und Tierarten.
Es wird erwartet, dass die Renaturierungsmaßnahmen nicht nur den Olewiger Bach ökologisch aufwerten, sondern auch zur Anpassung an die Herausforderungen des Klimawandels beitragen. Intakte Fließgewässer können Kohlenstoff speichern und somit die Emission von Treibhausgasen verringern. Diese integrativen Projekte sind Teil eines umfassenderen Plans zur Verbesserung der ökologischen Situation in Deutschland, wo über 90 % der Flüsse begradigt oder verrohrt sind.
Insgesamt stehen die Maßnahmen im Olewiger Bach exemplarisch für ein nachhaltiges Umdenken in der Gewässerbewirtschaftung, das sowohl Naturschutz als auch die Lebensqualität der Anwohner in den Fokus rückt.