
Die FDP in der Südwestpfalz hat am 11. April 2025 ihre Kandidaten für die bevorstehende Landtagswahl im Jahr 2026 bestimmt. Die Wahlkreismitgliederversammlung fand am Donnerstagabend statt. Steven Wink, der Kreisvorsitzende der FDP Südwestpfalz, äußerte sich durchweg positiv über die zügige Festlegung der Kandidaturen und betonte die Dringlichkeit, die Wähler verstärkt über soziale und gesundheitliche Themen zu überzeugen.
Für den Wahlkreis Pirmasens wurde Wink einstimmig zum Kandidaten gewählt. Er sitzt seit 2016 im Mainzer Landtag und führt dort die Fraktion der Liberalen. Der Wahlkreis Pirmasens umfasst die Horebstadt sowie die Verbandsgemeinden Dahner Felsenland, Hauenstein, Rodalben und Pirmasens-Land. Um die Wahlchancen zu erhöhen, plant die FDP, gezielt gesellschaftliche Probleme anzugehen und Lösungen anzubieten.
Kandidatur im Wahlkreis Zweibrücken
Für den Wahlkreis Zweibrücken gab es dagegen nur eine geringe Teilnehmerzahl bei der Versammlung, was zu Kritik an der Auswahl des Veranstaltungsorts führte. Reinhold Hohn machte in diesem Zusammenhang deutlich, dass eine Versammlung in Zweibrücken oder Hornbach vermutlich einen größeren Zulauf gehabt hätte. Der Hornbacher Bürgermeister Thomas Hohn, der als Favorit für die Kandidatur galt, war jedoch zum Zeitpunkt der Abstimmung nicht anwesend.
Erika Watson erwog kurzfristig eine eigene Kandidatur, entschied sich jedoch dafür, Sebastian Schäfer vorzuschlagen. Schäfer ging als einziger Bewerber ins Rennen und erhielt das Vertrauen der stimmberechtigten Mitglieder, wodurch er schließlich die Nominierung für den Wahlkreis Zweibrücken sicherte.
Die aktuelle Lage der FDP in Rheinland-Pfalz
Die jüngsten Entwicklungen innerhalb der FDP weisen auf eine Phase der Neuorientierung hin. Volker Wissing, der langjährige Landesvorsitzende, hat kürzlich seinen Austritt aus der Partei bekannt gegeben, was die bereits angespannte Situation weiter verschärft. Herbert Mertin, der Justizminister, verstarb überraschend, was einen weiteren Verlust für die Fraktion darstellt.
Politikwissenschaftler Uwe Jun beschreibt die Personaldecke der FDP als dünn. Daniela Schmitt, derzeit Verkehrs- und Wirtschaftsministerin und frühere Fraktionsvorsitzende, wird als mögliche Nachfolgerin für die Landesführung gehandelt. Auch Philipp Fernis wird als potenzieller Kandidat für das Amt des Landesvorsitzes in Betracht gezogen. Carina Konrad, die die Partei bis zur bevorstehenden Vorstandswahl leitet, hatte zuvor als Bundestagsabgeordnete gewirkt.
Diese Personalsituation ist besonders brisant, da die FDP bei der letzten Landtagswahl 2021 lediglich 5,5 Prozent der Stimmen erhielt und aktuelle Umfragen lediglich eine Unterstützung von 4 Prozent für die Bundestagswahl zeigen. Wissing hat die Notwendigkeit betont, einen ganzheitlich liberalen Kurs zu verfolgen, ohne sich nur auf Wirtschaftsthemen zu beschränken. Zudem fordern verschiedene Parteigremien strukturelle und inhaltliche Veränderungen, um die Liberal-Demokratische Bewegung wiederzubeleben.
Im Hinblick auf die anstehenden Wahlen im Jahr 2026 sieht sich die FDP in Rheinland-Pfalz somit einer bedeutenden Herausforderung gegenüber, die nicht nur die Wahlkandidaten betrifft, sondern auch die gesamte strategische Ausrichtung der Partei.
Für weitere Informationen zur FDP und ihren Aktivitäten in der Region verweisen wir auf die Berichterstattung von Rheinpfalz, die offizielle Webseite der FDP Südwestpfalz sowie auf einen umfassenden Überblick von Süddeutscher Zeitung.