
Am vergangenen Wochenende fand in Neustadt in Holstein eine spannende Veranstaltung der Kinderuni statt. Prof. Dr. Carl Friedrich Classen, ein erfahrener Kinderarzt von der Kinder- und Jugendklinik Rostock, übernahm die Rolle des Referenten und brachte den jungen Zuhörern das Thema Organe, Gesundheit und Krankheiten näher. Sein Vortrag umfasste essentielle Aspekte wie die Lage und Funktionen der Organe, die Funktionsweise des Herzens und den Verdauungsprozess im Körper.
Die interaktive Vorlesung bot den Kindern die Möglichkeit, Fragen zu stellen und eigene Erfahrungen beim Arzt zu schildern. Ein zentrales Thema waren auch Krebskrankheiten und die verschiedenen Chemotherapien. Professor Classen stellte zum Ende der Veranstaltung die Frage: „Was ist wichtig für die Genesung?“ Die Kinder antworteten vielfältig und nannten Aspekte wie viel Schlaf, gutes Essen, Medikamente und den Arzt. Dies spiegelte die Einsicht wider, dass Unterstützung und Mut entscheidend für die Heilung sind.
Nächste Veranstaltungen der Kinderuni
Die Kinderuni wird am 15. März um 10.30 Uhr in der Aula der Jacob-Lienau-Schule fortgesetzt. Das Thema der nächsten Vorlesung ist: „Kopf ins Wasser: Wer lebt in der Ostsee?“ Kinder ab drei Jahren sind zur Teilnahme eingeladen. Zudem gibt es nach der letzten Kinderuni-Veranstaltung im Semester eine besondere Zusatzveranstaltung mit einem Ausflug.
Dieses Engagement für die Gesundheit von Kindern ist besonders relevant angesichts der hohen Prävalenz und Inzidenz von Asthma in Deutschland. Laut den aktuellen Erkenntnissen der AWMF ist eine Optimierung der Versorgung von Asthma-Patienten dringend erforderlich. Die Ziele der nationalen Versorgungsleitlinie umfassen unter anderem die Präzisierung der Diagnostik und individuell optimierte Therapien, um die Lebensqualität der betroffenen Kinder und Jugendlichen zu verbessern.
Ärzte in Schulen: Ein neuer Ansatz
Im Rahmen des 11. Jugendmedizinischen Kongresses in Weimar wurde ein neues Rollenverständnis für ärztliche Präventionsmaßnahmen gefordert. Experten wie Erziehungswissenschaftler Prof. Dr. Peter Paulus fordern, dass Schulen Orte des Lernens werden, an denen weniger Gewalt und psychosomatische Erkrankungen vorkommen. Ein Modell, das sich bewährt hat, ist das Konzept „Arzt in der Schule“, welches jedoch politische Unterstützung benötigt, um dauerhaft erfolgreich zu sein.
Die Herausforderungen sind erheblich: Zwischen 12 und 25 Prozent der Erstklässler zeigen Entwicklungsdefizite, während jedes vierte Grundschulkind psychische Störungen aufweist. Angesichts solcher Zahlen ist die Notwendigkeit von Ärzten in Schulen nicht zu unterschätzen. Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte hat ein Handbuch herausgebracht, das der Zusammenarbeit zwischen Ärzten und Lehrern dienen soll. Eine Finanzierung von 250 Millionen Euro für ärztliche Beratung an Schulen könnte dazu beitragen, die gesundheitliche Situation von Kindern zu verbessern, insbesondere von mehr als einer Million Kindern in Deutschland, die unter der Armutsgrenze leben.
Die Rückmeldungen und Ergebnisse der Kinderuni zeigen, wie wichtig es ist, Kindern frühzeitig Gesundheitsthemen näherzubringen. Der Dialog zwischen Medizinern und jungen Menschen ist ein entscheidender Schritt, um Gesundheitsbewusstsein zu fördern und das Verständnis für Krankheiten zu vertiefen.