
Mit dem Frühlingsanfang beginnt auch die Motorradsaison, die traditionell Anfang April ihren Höhepunkt erreicht. In diesem Jahr fällt der Saisonstart auf den 6. April 2025 und viele Motorradfahrer sind bereit, ihre Maschinen wieder auf die Straße zu bringen. Allerdings bringt die Rückkehr auf die Straßen auch Herausforderungen mit sich. Der ADAC weist eindringlich auf die erhöhte Unfallgefahr nach der Winterpause hin. Christian Schmidt, vom ADAC Mittelrhein, betont die Wichtigkeit von Wachsamkeit und Rücksichtnahme, nicht nur seitens der Motorradfahrer, sondern auch der Autofahrer.
Ein besonderes Augenmerk richtet der ADAC auf den Verkehrslärm, den Motorräder verursachen. Dabei plädiert die Organisation für Lösungen, die Mobilität nicht einschränken, sondern die Lärmemissionen reduzieren. Pauschale Verbote werden dabei eher als unzureichend angesehen. Motorradausflüge sind insbesondere im Gelbachtal, Brexbachtal, Westerwald, Eifel und Hunsrück sehr beliebt. Neu in diesem Jahr ist die Regelung, dass es keine Touristenfahrten für Motorräder auf dem Nürburgring mehr gibt.
Sicherheitsmaßnahmen und Unfallstatistik
Die Motorradunfallstatistik ist alarmierend. Im Jahr 2024 kam es in Kaiserslautern zu 176 Verkehrsunfällen mit Motorradbeteiligung, während in Johanniskreuz die Zahlen mit sechs Unfällen leicht gesunken sind. Oliver Reichert von der Polizeiinspektion Adenau warnt vor Gefahren, insbesondere auf kurvigen Strecken, und appelliert an die Motorradfahrer, technische Veränderungen an ihren Maschinen zu vermeiden. Dies ist besonders wichtig in Anbetracht eines Anstiegs der tödlich verunglückten Motorradfahrer um nahezu zwei Prozent im vergangenen Jahr.
Die Risiken für Motorradfahrer sind gravierend: Die Wahrscheinlichkeit, im Straßenverkehr tödlich zu verunglücken, ist mehr als viermal so hoch wie für Autofahrer. Laut ADAC ist die Rate bei 10,6 Todesfällen pro 100.000 Motorrädern im Vergleich zu 2,34 Todesfällen pro 100.000 Pkw äußerst besorgniserregend. Viele Unfälle ereignen sich besonders bei schönem Wetter und an Wochenenden zwischen April und Oktober.
Empfohlene Vorbereitungen und defensive Fahrweise
Um sicher in die Saison zu starten, empfiehlt der ADAC eine gründliche Überprüfung des Motorrads. Dabei sollten folgende Punkte beachtet werden:
- Reinigung und Sichtkontrolle des Motorrads auf Mängel oder Roststellen
- Kontrolle des Ladezustands der Batterie
- Prüfung der Flüssigkeitsstände (Motoröl, Bremsflüssigkeit, Kühlmittel) und Nachfüllen bei Bedarf
- Test der Lichtanlage und elektronischen Systeme bei laufendem Motor
- Überprüfung der Antriebskette auf Spannung und Schmierung gemäß Herstellerangaben
- Kontrolle des Zustands der Bremsscheiben und -beläge
- Überprüfung der Reifen auf Profiltiefe (mindestens 1,6 mm, idealerweise 3 mm) und Luftdruck; Reifen älter als sechs Jahre sollten erneuert werden
- Durchführung einer kurzen Probefahrt zur Funktionsprüfung aller Komponenten
- Überprüfung der Motorradbekleidung auf Beschädigungen und Vollständigkeit
- Reinigung und Überprüfung des Motorradvisiers
Zusätzlich rät der ADAC zu einer defensiven Fahrweise, insbesondere zu Saisonbeginn. Eine langsame Gewöhnung an die Fahrdynamik ist unerlässlich. Motorradfahrer sollten sich auch der erhöhten Anzahl anderer Motorradfahrer bewusst sein, da diese oft schlechter wahrgenommen werden, besonders in der Anfangsphase der Saison. Besondere Vorsicht ist beim Spurwechsel, an Kreuzungen und beim Überholen geboten, um Unfälle zu vermeiden.
Der ADAC und die Polizei betonen, dass durch diese Maßnahmen und eine bewusste Fahrweise das Ziel einer sicheren Motorradsaison 2025 erreicht werden kann. Zuletzt wird auch auf die Sperrung der Zufahrt zum Elmsteiner Tal an Wochenenden und Feiertagen für Motorräder hingewiesen, eine Maßnahme, die vor allem der Sicherheit dienen soll.
Experten empfehlen weiterhin, die Fahrfertigkeiten durch Fahrsicherheitstrainings aufzufrischen, teilweise in Kooperation mit BMW. Nur so kann die Freude am Motorradfahren sicher und verantwortungsvoll erlebt werden.
presseportal.de berichtet, dass …