
Am 4. November 2024 kam es vor der Stadtbibliothek in Ludwigshafen zu einem brutalen Vorfall, bei dem ein 22-jähriger Mann durch einen Messerangriff schwer verletzt wurde. Laut Rheinpfalz wird ein 18-jähriger Tatverdächtiger beschuldigt, in eine Auseinandersetzung verwickelt gewesen zu sein, die im Zusammenhang mit einem Drogengeschäft steht. Der Angriff ereignete sich gegen 22:00 Uhr in der Bismarckstraße.
Das Opfer, ein in Ludwigshafen gemeldeter Syrer, wurde mit mehreren Stichverletzungen am Oberkörper gefunden und war zunächst nicht ansprechbar. Der Rettungsdienst brachte ihn sofort ins Krankenhaus, wo er in der Nacht notoperiert wurde. Nach der Operation ging es ihm besser, und er schwebte nicht mehr in Lebensgefahr, wie ludwigshafen24 berichtet.
Tatverdächtiger in Haft
Am 4. Februar 2025 wurde der 18-jährige Tatverdächtige von der Polizei in Ludwigshafen festgenommen. Ein Haftbefehl wegen versuchten Totschlags wurde gegen ihn erlassen, und der Haftrichter ordnete seine Unterbringung in einer Jugendstrafanstalt an. Die intensiven Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Frankenthal/Pfalz und des Polizeipräsidiums Rheinpfalz deuten darauf hin, dass der Angriff aus einem Streit resultierte. Ermittler suchen zudem weiterhin nach Zeugen, die den Vorfall beobachtet haben.
Der Vorfall unterstreicht ein wachsende Problem in Deutschland: die steigende Messerkriminalität. Jochen Kopelke, der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), fordert schärfere Maßnahmen gegen diese Art von Gewalt. Im Jahr 2023 gab es fast 9.000 Fälle von gefährlicher Körperverletzung mit Messern, was einen Anstieg um knapp 10 Prozent im Vergleich zu den Vorjahren darstellt. Messerangriffe werden meist von jungen Männern verübt, deren Konflikte häufig in gewaltsame Auseinandersetzungen münden.
Politische Reaktionen und Präventionsmaßnahmen
Die politischen Reaktionen auf diesen Anstieg sind uneinheitlich. Nach einer tödlichen Messerattacke in Solingen wurde ein Sicherheitspaket verabschiedet, das unter anderem Messerverbote auf Volksfesten ermöglicht. Dennoch wird die Kritik laut, dass es an Personal für effektive Kontrollen mangele. Die Polizei fordert zudem mehr Ressourcen für Präventionsmaßnahmen, darunter auch Videoüberwachung und den Einsatz künstlicher Intelligenz zur frühzeitigen Identifizierung potenzieller Täter, wie investmentweek feststellt.
In den Debatten über Messerkriminalität spielt auch die Migration eine nicht zu vernachlässigende Rolle, wobei viele Stimmen verlangen, dass die Diskussion über zugrundeliegende soziale Probleme, wie Perspektivlosigkeit, in den Vordergrund rückt. Gewaltforscher fordern bessere Bildungs- und Arbeitsmarktchancen, um der Gewaltbereitschaft langfristig entgegenzuwirken.